Eine Anzeige eines ehemaligen Funktionärs des FC Grenchen brachte das Fass zum Überlaufen. Der Vorwurf gegen die Organisatoren des Uhrencups: Ungetreue Geschäftsführung, eventualiter auch Betrug und ungerechtfertigte Bereicherung zu Lasten des FC Grenchen. Zwar wurde die Anzeige wieder zurückgezogen. Die Staatsanwaltschaft musste aber trotzdem Abklärungen machen, weil es sich um Offizialdelikte handelte.
Der Hintergrund: Ursprünglich sei die Firma Uhrencup & Events GmbH mit dem Firmenzweck gegründet worden, Sportanlässe «für den FC Grenchen» durchzuführen. So ist es auch im Handelsregistereintrag von 2005 nachzulesen. Dieser Firmenzweck wurde 2012 geändert: Der FC Grenchen (FCG) wird neu mit keinem Wort mehr erwähnt.
Kürzlich hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn bekannt gegeben, dass alle Vorwürfe falsch gewesen sind. Der Uhrencup hat damit eine weisse Weste. Trotzdem sei der Schaden gross, sagt Roger Rossier, CEO Uhrencup 2013. «Man kann sich nicht vorstellen, was das für Folgen hat, persönlich und geschäftlich. Jede Untersuchung wird automatisch im Strafregister eingetragen. Und natürlich hatten auch die Sponsoren des Uhrencups keine Freude an den Vorwürfen.»
Stadt Grenchen reagiert mit heftigen Worten
Die Stadt Grenchen bedauert den Entscheid des Uhrencup-OK, teilt sie mit. Die Anzeige aus Kreisen des FC Grenchen sei «unfair und verantwortungslos», schreibt die Stadt Grenchen weiter. «Es offenbart Respektlosigkeit gegen ehrenamtlich sehr engagierte, verdiente Fussballfreunde», empört sich die Stadt im Schreiben an die Medien. Der Schaden bei den Betroffenen sei gross. Durch die Anzeige sei der Anlass «massiv gefährdet».
Traditions-Turnier
Mehr Beiträge zum Thema
Der Uhrencup wurde 1962 als Saisonvorbereitungsturnier ins Leben gerufen. Immer mehr, auch internationale Clubs, reisten dafür nach Grenchen, um ihre eigene Form zu testen. Bis 2003 wurde der Uhrencup vom Erstligisten FC Grenchen organisiert. Später ging die Organisation an Sascha Rufer und ein neues Team. Für die Ausgabe 2013 war Roger Rossier als CEO zuständig.
Mit dem Aus für den Uhrencup ist die Marke Uhrencup zu haben. Interessierte könnten sie kostenlos übernehmen, sagte Rossier am Mittwoch.