Im Kanton Aargau hat sich 2014 eine Rekordzahl an reuigen Steuersündern selbst angezeigt. 346 Personen legten Schwarzgeld in der Höhe von 135 Millionen Franken offen. Diese Personen zahlten Bund, Kanton und Gemeinden insgesamt 15,5 Millionen Franken Steuern nach.
Je 40 Prozent des Steuerertrages erhielten Kanton und Gemeinden, weitere 20 Prozent kassierte der Bund. Diese Angaben machte das Aargauer Departement Finanzen und Ressourcen (DFR) auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. 2013 hatten sich 319 und im Jahr zuvor 231 Steuersünder selbst angezeigt.
Zwei Gründe seien mitverantwortlich für die Zunahme der Anzahl der Selbstanzeigen, erläuterte David Schenker, Leiter Nachsteuern und Bussen im DFR. Es gebe Diskussionen über eine mögliche Verschärfung des Steuerstrafrechts und über eine mögliche Lockerung des Bankgeheimnisses.
Auch würden Banken und Treuhänder die Kunden, die Steuern hinterzögen, dazu anhalten, allfällige nicht versteuerte Vermögenswerte und Einkünfte den Steuerbehörden im Rahmen einer Selbstanzeige offen zu legen.
Solothurner Steueramt freut sich
Auch im Kanton Solothurn macht sich dieser Trend bemerkbar. Dort haben sich im vergangenen Jahr 333 reuige Steuersünder selbst anzeigt und Vermögenswerte von 170 Millionen Franken offen gelegt. Das ist ein Rekord. Die Selbstanzeiger zahlten dem Bund, Kanton und den Gemeinden 14 Millionen Franken Steuern nach.
Die Gemeinden kassierten 6,3 Millionen, der Kanton nahm 5,5 Millionen und der Bund 2,4 Millionen Franken ein. 2013 hatten sich 286 und im Vorjahr 215 Steuersünder selbst angezeigt.
Den «Wertewandel» nannte Steueramt-Chef Marcel Gehrig als ein Grund für die gestiegene Anzahl der Selbstanzeigen. Banken machten Druck und Berater würden die Offenlegung empfehlen. Auch gebe es Angst vor dem automatischen Informationsaustausch und vor der Aufhebung des Bankgeheimnisses.