Wie viele Obdachlose es in der Schweiz gibt, weiss niemand so genau. Im Winter fragen beim christlichen Sozialwerk Hope in Baden immer wieder Menschen an, die kein Dach über dem Kopf haben. Seien es Ausländer die kein Recht auf Sozialleistungen haben, Menschen die soeben aus dem Gefängnis kommen oder eine Drogentherapie abgebrochen haben oder seien es Menschen die freiwillig auf der Strasse leben.
Wir haben Obdachlose wie alle andern Kantone auch. Der Aargau übernimmt hier ein Stück weit seine Verantwortung nicht.
Nicht allen kann das kleine Sozialwerk aber ein Bett anbieten. Die 18 Plätze sind meist belegt. Und hausen kann hier nur, wer sich an die Hausregeln hält und wem der Aufenthalt bezahlt wird. Alle andern können höchstens drei Nächte am Stück bei Hope übernachten. Wenn bis dahin keine Lösung gefunden ist, bleibt den Mitarbeitern nichts anderes übrig als den Obdachlosen ein paar Decken mitzugeben und ihnen Tipps zu geben sagt die Geschäftsführerin Daniela Fleischmann. «Wir schicken die Menschen dann in eine Notschlafstelle nach Zürich oder sagen ihnen, welche Tiefgaragen schön warm sind.» Dies sei jedoch keine Lösung so Fleischmann.
Nachdem die Aargauer Regierung kein Bedürfnis für eine kantonale Notschlafstelle sieht und eine mobile Notschlafstelle für den Winter, ein «Pfuusbus», an der Standortfrage gescheitert ist, bleibt Daniela Fleischmann im Moment nichts als Decken zu verteilen und warme Duschen und Suppe zu offerieren.