Die Allschwiler Gemeindepräsidentin Nicole Nüssli ist irritiert. Würden die Baslerstrasse und der Hegenheimermattweg gleichzeitig erneuert, «so würde das unsere Gemeinde drei Jahre lang lahmlegen.» Die eine Strasse gelte als Umfahrung für die andere, «man kann deshalb nicht beide gleichzeitig sanieren.»
Hintergrund ist der schlechte Zustand der Baslerstrasse. Eigentlich wollte die Baselbieter Regierung deren Sanierung auf die lange Bank schieben. Deshalb trieb der Allschwiler Gemeinderat die Sanierung des Hegenheimermattwegs voran. Dann aber verschlechterte sich der Zustand auf der Baslerstrasse derart (Trams dürfen nur noch mit zehn Kilometern pro Stunde über die Schienen fahren), dass die Regierung entschied, die Sanierung doch schnell umzusetzen. Die Sanierung ist nun auf 2018/19 vorgesehen. In diesem Zeitraum wollte Allschwil jedoch auch den Hegenheimermattweg umbauen.
Regierungsrätin Pegoraro verteidigt sich wegen «Planungschaos»
Ein Planungschaos beim Kanton? «Ich sage es nicht gerne, aber das ist der Eindruck, den wir haben», sagt Nicole Nüssli. Ausserdem sei sie nicht vorgängig über die neuen Pläne des Kantons informiert worden: «Ich habe aus der Medienmitteilung davon erfahren».
Die zuständige Regierungsrätin Sabine Pegoraro verteidigt sich: sie sagt, sie habe sich im Januar mit dem Allschwiler Gemeinderat getroffen und diesen darüber informiert, dass der Kanton die Sanierung der Baslerstrasse vorziehen möchte. Dies könne aber nur unter zwei Voraussetzungen geschehen: Wenn hängige Einsprachen gegen die Sanierung eingestellt werden, und wenn sich andere Verkehrsprojekte des Kantons verzögern sollten.
Beides ist eingetroffen. Nicole Nüssli wurde darüber aber nicht informiert. «Da haben wir wohl aneinander vorbei geredet, ich kann mir das auch nicht erklären», sagt Regierungsrätin Pegoraro. Nun sei man gemeinsam daran, eine Lösung zu finden.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)