Der Arxhof liegt idyllisch auf einem Jurahügel, weit weg von den Gemeinden Bubendorf und Niederdorf. Vierzig Straftäter, zwischen 17 und 25 Jahre alt, sind hier untergebracht. Es gibt weder einen Zaun, noch ein Eingangstor, alle Türen sind offen, aber nicht mehr lange.
Ein Gebäude soll in eine geschlossene Abteilung umgebaut werden. Für den Arxhof, der bisher immer auf Therapie statt Gefängnis gesetzt hat, ein Paradigmenwechsel. Wie keine andere Institution in der Schweiz stand er bisher immer für den offenen Vollzug, also für Therapie statt Gefängnis für die jungen Straftäter. Dazu gehörten auch offene Türen.
Es falle allen schwer, diese Philosophie jetzt zu ändern, erklärt der Direktor des Massnahmevollzugs, Peter Ulrich. Eine geschlossene Abteilung sei aber nötig, weil immer häufiger Insassen geflüchtet seien. «Wir dulden nicht mehr, dass Jungendliche flüchten. Diese sind nicht nur ein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung, sondern erschweren auch die Ausbildung und Therapie der jugendlichen Straftäter.»
Heute lassen sich viele Jugendliche nicht mehr sagen, was sie zu tun haben.
Hinzu kommt, dass es Behörden immer häufiger mit jugendlichen Kriminellen zu tun haben, die sich für den offenen Vollzug nicht eignen würden, erklärt der leitende Jugendanwalt des Kantons Basel-Stadt Beat Burkhardt. «Heute lassen sich viele Jugendliche nicht mehr sagen, was sie zu tun haben.» Und es gebe auch jugendliche Straftäter, die schlicht gefährlich seien. Bei diesen dürfe man nicht riskieren, dass sie flüchteten.
Zu einem Gefängnis wird der Arxhof aber trotz geschlossener Abteilung dennoch nicht werden. Jugendliche Straftäter will man erst einmal drei Monate in der geschlossenen Abteilung unterbringen. Danach sollen sie in den offenen Vollzug wechseln. Denn dieser sei erfolgreich, erklärt Direktor Ulrich. Zwischen 50 und 70 Prozent würden danach nicht mehr rückfällig.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)