Regula Nebiker hat in einem Interview mit der «Basler Zeitung» die Arbeit des abtretenden SP-Regierungsrat Urs Wüthrich kritisiert. Der Erziehungsdirektor habe die Schulreform Harmos überladen und ausserdem schlecht kommuniziert. Nebiker schliesst daraus: «Wir brauchen eine Beruhigung und nicht dauernd Reformen.»
Diese Kritik sorgt parteiintern für einigen Wirbel. SP-Landrat und Lehrer Martin Rüegg findet: «Die Kritik von Regula Nebiker so kurz vor den Wahlen ist sicher nicht optimal. Ausserdem stehen viele Lehrerinnen und Lehrer sehr wohl hinter Urs Wüthrich.»
Interessant ist: Auch der zweite SP-Kandidat für die Regierung, Daniel Münger, stellt sich hinter Urs Wüthrich. Er lobt dessen Arbeit und meint zur Kritik von Regula Nebiker: «Ich bin über ihre Aussagen überrascht und kann sie auch nicht voll nachvollziehen.»
SP-Präsidentin spielt den Zwist herunter
Damit schickt die SP zwei Kandidaten mit verschiedenen Haltungen zu Wüthrichs Arbeit in die Wahlen. «Kein Problem», findet SP-Parteipräsidentin Pia Fankhauser dazu. «Regierungsratswahlen sind Personenwahlen. Die Wähler erwarten unterschiedliche Kandidatinnen und Kandidaten.»
Etwas weniger locker sieht der ehemalige Parteipräsident Martin Rüegg diese verschiedenen Meinungen, gerade weil die Wahlen schon in vier Wochen sind: «Wir brauchen jetzt Gespräche, damit wir wieder am gleichen Strick ziehen.» Die SP soll geschlossen gegen die Bürgerlichen in die Wahlen gehen, findet Rüegg.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)