Kritische Stimmen kamen zum Beispiel aus dem Lager der SVP. Viele Grossräte der Partei waren der Meinung, dass Basel-Stadt nicht vom Tram-Projekt profitiere. Daher sei es nicht gerecht, dass die Stadt rund ein Drittel der Kosten berappen sollte.
SVP-Grossrat Joël Thüring stellte dazu eine Grundsatzfrage: «Wollen wir in der Stadt den Baselbietern alles bequemer machen?» Er verwies darauf, dass es einige finanzielle Vorteile gebe, in Baselland zu wohnen. Der Nachteil sei halt der weitere Weg in die Stadt. Daraus folgerte Thüring, dass es für Basel-Stadt nicht nötig sei, sich an den Kosten zu beteiligen.
Genaue Aufteilung nicht möglich
Auch aus anderen politischen Lagern gab es kritische Voten, so zum Beispiel von Politikerinnen und Politikern aus dem Grünen Bündnis. Sie warfen die Frage auf, weshalb die BLT und nicht die BVB die neue Linie befahre. Dies widerspreche nämlich dem Staatsvertrag zwischen den beiden Kantonen. Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels entgegnete, dass es schlicht und einfach nicht möglich sei, die Fahrleistungen von BVB und BLT ganz genau auszugleichen. Die führe sonst zu absurden Lösungen, so Wessels.
Schlussendlich überwogen die zustimmenden Argumente: Der Nutzen für die ganze Region. Trotz etwas Murren ist der Grosse Rat schliesslich der Empfehlung des Regierungsrates und der Kommission gefolgt. Nach dem «Ja» aus Basel steht jetzt noch die Entscheidung im Baselbiet an. Insgesamt kostet das Tram-Projekt rund 30 Millionen Franken.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)