Die Situation für die einheimischen Geschäfte habe sich seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses Anfang Jahr massiv zugespitzt. «Die Kunden verstehen nicht, dass man in der Schweiz für ein Produkt so viel mehr bezahlen muss, als im Ausland», sagt Manuela Hirt, Inhaberin eines Schuhgeschäfts in der Basler Innenstadt.
Es könne doch einfach nicht sein, dass ausländische Konzerne Schweizer Händlern überteuerte Preise auf das Auge drückten, empört sich Manuela Hirt.
Forderung nach fairen Import-Preisen
Vor den Sommerferien lancierte sie einen Aufruf, der faire Import-Preise für Schweizer Läden verlangt. Mit diesem Anliegen stiess sie auf offene Ohren: Die Hälfte der 60 angeschriebenen Ladenbesitzer unterzeichneten den Aufruf. Unterstützt wird die Forderung auch vom Präsidenten der Grünliberalen Basel-Stadt, David Wüest-Rudin, der im Grossen Rat eine Standesinitiative einreichen will.
Konkret wird ein griffiges Gesetz gefordert um gegen Konzerne vorzugehen, die ihre Macht gegenüber Schweizer Händlern ausnützen. Doch letztes Jahr lehnte der Nationalrat bei der Revision des Kartellgesetzes genau diese Forderung ab. Der Aufruf von Manuela Hirt soll den eidgenössischen Parlamentariern zeigen, dass die Situation dramatisch sei und sie zu einem Rückkommen bewegen.
Unterstützung vom Basler Gewerbeverband
Offene Türen rennen Manuela Wirt und ihre Mitunterzeichner beim Basler Gewerbeverband ein. Das ist insofern bemerkenswert, als der Schweizerische Gewerbeverband eine entsprechende Verschärfung des Kartellgesetzes vor einem Jahr erfolgreich bekämpft hat.