«Ich möchte zu bedenken geben, dass es um eine Notschlafstelle geht und nicht um ein Programm für nachhaltiges Wohnen für Obdachlose», betonte der Liberale Raul Furlano in der Debatte. Und SVP-Sprecher Andreas Ungricht sprach sich klar gegen ein Zweistern-Hotel für Randständige aus: «Einbettzimmer mit Bad, das geht uns doch etwas zu weit.»
Solche Einbettzimmer mit Toilette und Dusche müsse eine Notschlafstelle heute anbieten können, fand die andere Ratshälfte. Zu enge Wohnverhältnisse würden zum Beispiel auch zu erhöhter Aggressivität führen. Zudem müsse es den Obdachlosen auch erlaubt sein, ihren Hund zur Übernachtung mitzubringen: «Sie können ihn ja nicht draussen anbinden, wenn sie in die Notschlafstelle gehen», meinte Tonja Zürcher vom Grünen Bündnis.
Schandfleck
Eingereicht hatte den Vorstoss die Sozialdemokratin Beatrice Greuter. Auch sie wäre froh, wenn es in Basel genügend günstigen Wohnraum gäbe, meinte sie an die Adresse von Raul Furlano. Dieser hatte zuvor gesagt, nicht die Notschlafstelle sei ein Schandfleck für Basel, sondern die Tatsache, dass es diese Einrichtung brauche. Deshalb solle man das Geld so einsetzen, dass es gar keine neue Notfallstelle brauche. «Dafür brauchen wir noch etwas Zeit», sagte Greuter, und so lange eine Notfallstelle, die heutigen Ansprüchen genüge. Das fand auch eine knappe Mehrheit des Rates und gab der Regierung den Auftrag, das Anliegen zu prüfen.