Die Debatte im Baselbieter Landrat zur Fusionsdebatte verlief erwartungsgemäss emotional, im wahrsten Sinne des Wortes setzte die SVP-Fraktion den Ton: ihre Vertreterinnen und Vertreter stimmten zu Beginn der Debatte das Baselbieter Lied an, begleitet von einer Regierung, die sich in corpore von ihren Sitzen erhoben.
Entsprechend verliefen dann auch die Voten in der Debatte: so sagten die bürgerlichen Rednerinen und Redner, etwa der FDP-Landrat Peter Schafroth, bei einer Fusion gebe es immer Verlierer: «Und das wäre bei einer Fusion ganz klar das Baselbiet». Umgekehrt meinte SP-Landrätin Regula Meschberger, die ganze Fusions-Debatte habe schon bis jetzt dazu geführt, dass auf beiden Seiten der Kantonsgrenze über eine nähere und stärkere Zusammenarbeit nachgedacht werde: «Und das ist doch für beide Kantone eine sehr positive Sache.»
Am Schluss entscheidet das Volk
Der Landrat debattierte aber nicht nur, er entschied auch: nämlich über den Gegenvorschlag, der regelt, wie viele Verfassungsräte Baselland oder Basel-Stadt an die Arbeit schicken dürfen. Der Landrat folgt in dieser Frage dem Grossen Rat. Der hatte vor einer Woche, sozusagen als Geste an den grösseren Landkanton, vorgeschlagen, 50 Basler Verfassungrätinnen und -räten sollten 75 aus dem Baselbiet gegenüberstehen bzw. - sitzen. Wie der Grosse Rat wird der Landrat im Juni in einer zweiten Lesung darüber entscheiden, was er dem Stimmvolk bei der Abstimmung über die Fusions-Initiative empfiehlt. Diese Abstimmung findet voraussichtlich Ende September in beiden Kantonen statt.