«Wenn wir unsere Kunst nicht den Stammgästen der Beiz nebenan erklären können, wem sollen wir es dann erklären?» fragt Claudio Vogt. Er blickt durch das grosse Fenster hinaus, vor dem Atelier stehen riesige weisse Styropor-Blöcke. Stammgäste der Beiz «Concordia», die direkt nebenan in der Kälte eine Zigarette rauchen, stehen fragend neben den Skulpturen. «Man kann im Kleinbasel nicht Kunst machen und sich dann abschotten. Die Auseinandersetzung mit den Menschen im Quartier gehört dazu», so Vogt.
Zeitgenössische Kunst zugänglich machen – genau dies ist das Ziel von Trikot und Deli Projects. «Wir wollen Ängste abbauen und neue Zugänge zur Kunst schaffen», erzählt Benedikt Wyss. Auf diesem Grundgedanken basiert das Projekt «Im Taumel der Nacht». Im Projektraum an der Haltingerstrasse soll ein Wohnzimmer entstehen, das selbst zugleich ein Kunstwerk ist. Der Künstler Christopher Füllemann stellt aus den Styropor-Blöcken Möbel her und übergiesst diese mit einer speziellen Flüssigkeit, so dass eine Oberfläche entsteht, die an Isomatten erinnert. «Das Wohnzimmer soll gemütlich sein. Und was macht man in einem gemütlichen Wohnzimmer? Man übernachtet auch darin». Deshalb endet «Im Taumel der Nacht» nicht um 2 Uhr, wenn die Museumsnacht offiziell zu Ende geht. Sondern Claudio Vogt und Benedikt Wyss laden zum Übernachten ein.
Das künstliche Wohnzimmer ist ein Aspekt von «Im Taumel der Nacht». Zu sehen sind zudem Kunstwerke aus Kleinbasler Privatwohnungen. Und auf speziellen Nachtspaziergängen wird das Wesen der Nacht und des Kleinbasels erkundet.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)