Als einzige Kandidatin hatte der Vorstand der Grünen den Parteimitgliedern Elisabeth Ackermann vorgeschlagen. Die Grossräte Michael Wüthrich und Thomas Grossenbacher stellten sich nicht mehr der parteiinternen Ausmarchung, weil ihnen die Unterstützung des Vorstands fehlte.
Der Vorstand habe sich für Ackermann entschieden, weil sie nach Einschätzung des Vorstands die besten Wahlchancen habe. Eine Rolle gespielt habe auch das Geschlecht. Dies sei aber nicht das einzige Kriterium gewesen.
Damit widersprach sie der «Basler Zeitung», die geschrieben hatte, einzig und allein das Geschlecht der Kandidaten sei ausschlaggebend gewesen und nicht berufliche und politische Qualifikationen - im Klartext: Die Kandidaturen der Männer sei von Anfang an chancenlos gewesen, obwohl diese den grösseren politischen Rucksack vorweisen könnten.
Männer nehmen sich aus dem Rennen
Die beiden Männer, Thomas Grossenbacher und Michael Wüthrich, nahmen sich schliesslich selber aus dem Rennen, weil der Parteivorstand ihre Kandidaturen nicht unterstützt hatte. Dazu waren sie praktisch gezwungen, denn selbst wenn die Mitglieder den Vorstand überstimmt hätten, wären sie mit einem grossen Handicap in die Wahlen gestartet: Mit dem Handicap, für den Vorstand der eigenen Partei, nur zweite Wahl gewesen zu sein.
Einzelne Parteimitglieder zeigten sich enttäuscht, dass sie nicht zwischen zwei Kandidaturen wählen konnten, andere unterstützten den Vorstand: Jetzt müsse man Einigkeit demonstrieren und dürfe sich nicht auseinander dividieren lassen. Eine interne Kampfkandidatur und damit verbunden eine Diskussion über Vor- und Nachteile der einzelnen Kandidaten würde schaden und den politischen Gegnern in die Karten spielen.
Ausgangslage für den 23. Oktober nun klarer
Auch die Linkspartei BastA nominierte am Montagabend an ihrer Mitgliederversammlung. Sie schlägt Heidi Mück vor. Noch nicht entschieden ist gemäss einer Mitteilung vom Montag, ob Basta mit Heidi Mück auch für das Präsidialdepartement zur Wahl antritt.
Mit der Nomination von Heidi Mück und Elisabeth Ackermann wird die Ausgangslage für die Regierungsratswahlen vom 23. Oktober klarer: Das linke Lager tritt mit einer Fünfer-Auswahl an, neben Ackermann und Mück kandidieren die bisherigen SP-Amtsträger Christoph Brutschin, Hanspeter Wessels sowie Finanzdirektorin Eva Herzog.
Bei den Bürgerlichen läuft es auf ein Viererticket hinaus. Neben den bisherigen Baschi Dürr (FDP) und Lukas Engelberger (CVP) tritt neu auch Conradin Cramer (LDP) an. Dazu will die SVP am Dienstagabend einen Kandidaten nominieren.