Das System der Mietzins-Beiträge löste 1995 die Sozialwohnungen im Kanton Basel-Stadt ab. Das heisst: Unterstützt wurden Personen, nicht Wohnungen. Bis 2009 lag die Zahl der Beitrags-Empfänger ziemlich konstant bei etwa 200, sagt die stellvertretende Leiterin des Amtes für Sozialbeiträge, Sarah Thönen, gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. Seither hat sie sich vervielfacht: 2013 wurden 1700 Familien oder Rentner unterstützt. Totale Kosten: 8 Millionen Franken.
Von 200 auf 1700 in vier Jahren
Grund für die Zunahme sei einerseits eine grosszügigere Beitragspolitik: Mit einer Anpassung der Einkommensgrenze sei der Kreis der Anspruchsberechtigten erweitert worden und auch die Leistungen seien angepasst worden - heute gibt es maximal 1000 Franken im Monat.
Die Zahlen würden aber auch die Situation auf dem Wohnungsmarkt spiegeln: «Wächst der Druck auf dem Wohnungsmarkt und steigen die Mietzinsen, beginnen sich mehr Leute zu überlegen, wo sie allenfalls Unterstützung bekommen können.» Derzeit halte die Zunahme immer noch an, sagt Sarah Thönen. «Wir schätzen, dass die Zahl noch bis auf 2500 steigen könnte.»
Nur für Familien
Kein Thema ist für die Regierung, dass der Kreis der Anspruchsberechtigten von den Familien auch auf Einzelpersonen ausgeweitet wird. «Familien mit Kindern haben höhere Lebenskosten. Dazu kommt, dass sie bei der Erwerbstätigkeit eingeschränkt sind oder Kosten für externe Betreuung haben», sagt die Generalsekretärin des Wirtschafts- und Sozialdepartements, Brigitte Meyer gegenüber dem «Regionaljournal Basel». Ausserdem habe man errechnet, dass mit Mietzinsbeiträgen nur wenige Personen von der Sozialhilfe weggebracht werden könnten.
Keine Anpassung geplant
Dass seit der letzten Anpassung der Mietzinsbeiträge die Situation auf dem Wohnungsmarkt noch angespannter geworden ist, ist sich Brigitte Meyer bewusst. Man beobachte die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt und bei den Beitragszahlen, aber «eine Anpassung ist derzeit nicht geplant».