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Verspätungen bei den BVB Jedes zweite Tram hat am Barfüsserplatz Verspätung

Eine neue Untersuchung der Universität Basel zeigt, dass Fahrgäste in der Basler Innenstadt viele Verspätungen hinnehmen müssen.

Jedes Tram, das mindestens eine Minute zu spät über den Barfüsserplatz rollt, fällt in die Statistik der Universität Basel. «Unser System misst gnadenlos», sagt Informatik-Doktorand Alexander Gröflin, der das Projekt leitet. Während rund drei Wochen haben die Informatiker bei rund der Hälfte der Trams mindestens eine Minute Verspätung registriert.

Besonders der 8er fällt negativ auf

Für Alexander Gröflin ist klar, daraus lassen sich Rückschlüsse auf die ganze Stadt ziehen: «Wenn das Netz beeinträchtigt ist, sieht man das an diesem Knotenpunkt.» Dabei sei vor allem eine Linie auffällig. Die Linie 8 habe immer wieder Verspätungen von gut 15 Minuten. Diese würden sich besonders am Nachmittag und gegen das Wochenende hin häufen. Dann also, wenn viele Baslerinnen und Basler in Deutschland einkaufen gehen. Der Grenzübergang ist ein bekannter Engpass. Auf der Linie komme es auch zu massiven Verspätungen: «Einmal haben wir 55 Minuten gemessen», sagt Gröflin, der auch für die SVP im Grossen Rat sitzt.

Zu häufigen kleineren Verspätungen kommt es auch auf den Linie 6 und 14. Besser schneiden in der Untersuchung der Universität die Linien 3, 11, 15 und 16 ab.

Kritik an Uni-Messungen

Stefan Schaffner, Leiter Markt und Netz bei den BVB, räumt ein, dass es am Barfüsserplatz zu vielen Verspätungen kommt. Schaffner sagt aber: «Für den öffentlichen Nahverkehr rechnen wir mit einer Toleranz von rund zwei Minuten. Die Grenze von einer Minute ist extrem eng angesetzt.» Ausserdem sei es bei einem dichten Fahrtakt entscheidender, dass die Trams regelmässig fahren. Bei einem 7-Minuten Takt würden einige Minuten Verspätung nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, so Schaffner.

Big Data Forschung Uni Basel

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Informatiker und Juristen beschäftigen sich mit der Frage, welche Daten aus dem Internet heruntergeladen und aufbereitet werden können. In diesem Rahmen ist auch die BVB-Studie entstanden.

Die teils massiven Verspätungen auf der Linie 8 bereitet aber auch den BVB Bauchschmerzen. Der 8er sei das «Sorgenkind» der BVB. Stefan Schaffner wehrt sich aber gegen die Aussage, die BVB habe auf weiten Teilen ihres Netzes ein Problem mit der Pünktlichkeit. Aus den Messungen der Uni am Barfüsserplatz liessen sich keine allgemeinen Aussagen ableiten. Der Barfüsserplatz sei ein Sonderfall: «Da fahren neun Linien auf einem Gleis. Da kommt es unvermeidlich zu Verspätungen.» Auf dem restlichen Netz sei die BVB gut unterwegs: In fast 90 Prozent würden die Trams rechtzeitig abfahren. Das würden die eigenen Messdaten der BVB zeigen.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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