Die Forderung nach dem Rücktritt von Dieter Völlmin kommt ausgerechnet von FDP-Fraktionspräsident Rolf Richterich. «Man ist offensichtlich noch nicht dort, wo man ruhiges Wasser hat, mit dem Kantonsspital Baselland, und für die stürmische Übergangszeit, mit der Fusion der drei Häuser und die Überführung in die freie Marktwirtschaft, ist der Verwaltungsrat offensichtlich falsch aufgestellt.»
Rolf Richterich betont gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF, dass es einen neuen Verwaltungsratspräsidenten brauche, der Erfahrung hat mit solch einem grossen Fusionsprozess. Bemerkenswert ist, dass die FDP diese Forderung stellt. Denn die Partei spielt eine besondere Rolle beim Kantonsspital. Dies seit die Wirtschaftskammer mit ihrem Direktor Christoph Buser (FDP) das Spital unter seine Fittiche genommen hat. Und seit die Parteipräsidentin der FDP, Christine Frey, Mediensprecherin ist des Kantonsspitals.
Bürgerliche Kritik an Völlmin
In die Kritik an Dieter Völlmin stimmen auch andere bürgerliche Baselbieter Politiker ein. Peter Müller (CVP) fordert im einem dringlichen Postulat ebenfalls die Absetzung des VR-Präsidenten. Und Urs Peter Moos (BDP) kritisiert das Schweigen von Völlmin während der letzten Monate: «Bei einem Unternehmen dieser Grösse, bei diesen Herausforderungen, spielt die Kommunikation eine wichtige Rolle und da hört man von Herrn Völlmin gar nichts.»
Heinz Schneider als Bauernopfer
Die Politikerinnen und Politiker sind sich einig, dass die Probleme am Spital mit der Entlassung des CEO Heinz Schneider nicht gelöst wären. Ausserdem habe der Verwaltungsrat die Verantwortung über die Strategie.
Grüne fordern Eignerstrategie
Rahel Bänziger von den Grünen will nicht auf einzelne Personen zielen mit ihrer Kritik. Sie hat ebenfalls einen Vorstoss eingereicht, bei diesem geht es aber darum, dass der Kanton die Zügel wieder in die Hand nimmt und als Eigentümer formuliert, was er vom Spital an Leistungen verlangt. Diese Eignerstrategie soll auch abklären, ob das Kantonsspital Baselland wirtschaftlich gut dastehe oder ob allenfalls Kooperationen mit Nachbarkantonen sich lohnen würden.