Der Fukushima-Effekt scheint verpufft. Die Grünen nicht an ihren Erfolg bei den letzten Wahlen anknüpfen und büssen massiv Wäheranteil ein. Auf der anderen Seite legt die SVP nochmals deutlich zu und vergrössert ihren Vorsprung als wählerstärkste Partei. Ebenfalls vorgerückt ist die FDP, die ihren Erfolg bei den Regierungswahlen auch im Landrat bestätigen kann.
Wähleranteil der Parteien im Landrat Baselland in Prozent
SVP | SP | FDP | Grüne | CVP | BDP | EVP | GLP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2011 | 24.0 % | 21.9 % | 15.1 % | 13.7 % | 9.2 % | 5.5 % | 4.7 % | 4.5 % |
2015 | 26.8 % | 22.0 % | 19.0 % | 9.6 % | 9.6 % | 3.3 % | 5.4 % | 4.4 % |
SVP und FDP gewinnen zusammen 7 Sitze
Zu den grossen Gewinnern der Landratswahlen gehören die SVP und die FDP. Die Schweizerische Volkspartei gewinnt vier Sitze zusätzlich und ist neue mit 28 Sitzen im Parlament vertreten, als mit Abstand stärkste Partei. Die FDP konnte ihre Baisse vor vier Jahren einigermassen korrigieren. Sie macht drei zusätzliche Sitze und ist neu mit 17 Parteiexponenten im Landrat vertreten.
Grüne brechen ein, BDP in der Bedeutungslosigkeit
Zu den ganz grossen Verlierern gehören die Grünen. Sie verlieren vier Sitze und können ihren Aufwind vor vier Jahren nicht bestätigen. Damals, 2011, haben sie vor allem von der Katastrophe in Fukushima profitieren können. Dieser Trend scheint vorbei, die Grünen verlieren so viele Sitze wie keine andere Partei. Auf ein Minimum zusammengeschrumpft ist auch die BDP. Die junge Partei, welche Fraktionsstärke erreichen wollte, schrammt deutlich am Ziel vorbei. Anstelle von fünf angestrebten Sitzen, kann sie nur einen halten.
SP, CVP, EVP und GLP stabil
Trotz weniger Wählerstimmen, kann die SP ihre 21 Sitze halten und bleibt zweistärkste Partei im Landrat, nach der SVP. Ebenfalls ihre Sitze halten, können CVP (8 Sitze) und EVP (4 Sitze) und GLP (3 Sitze). Die EVP verpasst ihr gestecktes Ziel, Fraktionsstärke zu erreichen, damit deutlich.
Bemerkenswerte Einzelresultate
Die BDP ist nur noch mit einer Exponentin im Parlament vertreten, nämlich mit der Parteipräsidentin Marie-Therese Müller. Bei der CVP schafft Brigitte Bos die Wiederwahl nicht, sie wird vom jungen und umtriebigen Parteipräsidenten Marc Scherrer verdrängt. Auch die FDP-Präsidentin Christine Frey schafft den Sprung ins Parlament, sie holt einen Sitz, wenn auch mit dem schlechtesten FDP-Resultat.
Prominenter Abgang verzeichnet die GLP. Gerhard Schafroth, der sich als Finanzpolitiker einen Namen gemacht hat, schafft die Wiederwahl nicht. Ebenso sein Parteikollege Hans Furrer - auch er muss seinen Sitz anderen überlassen
Sitzverteilung seit 2011
(Regionaljournal Basel, 12:03)