Das Laufental ist der jüngste Bezirk des Kantons Baselland. Die Laufnerinnen und Laufner haben vor gut 20 Jahren bereits einmal den Kanton gewechselt, von Bern zu Baselland. In der nicht repräsentativen Umfrage des Regionalournals Basel bei 122 Personen zeigt sich, dass die meisten Befragten keine Lust mehr auf einen erneuten Kantonswechsel spüren.
Von den Befragten sagen 83 Nein zum Einleiten des Fusionsprozesses, 20 sind dafür, 19 noch untentschlossen. Dies sind ähnliche Zahlen wie im Oberbaselbiet. Dennoch lässt sich ein Unterschied ausmachen: In Sissach sammelte das «Regionaljournal unterwegs» heftige emotionale Stimmen. In Laufen fielen die Voten nüchterner aus. Auch hier hört man zwar viele emotionale Gründe, die aber weniger heftig geäussert werden.
Unterschiedlicher Blick auf die Geschichte des Laufentals
Das Laufental hatte vor rund 20 Jahren Ja gesagt zum Wechsel vom Kanton Bern zum Kanton Baselland. Damals kochten die Emotionen hoch. Im Interview sehen die beiden Interviewgäste aus der Politik die Situation auch durchaus nüchtern, ob sie nun gegen oder für eine Fusion sind.
Nenzlingens früherer Gemeindepräsident Heinz Aebi spricht sich für eine Fusion aus, weil er sieht, dass der Wechsel zum Kanton Baselland unter dem Strich mehrheitlich positive Entwicklungen fürs Laufental brachte: neue Strassen, sanierte Brücken und auch die Gmeinden würden besser dastehen. Darum erwartet Aebi durch eine Fusion einen ähnlich positiven Schub für die ganze Region.
Rolf Richterlich, FDP-Landrat und Fusionsgegner, sieht im Unterschied zu Aebi die unterschiedlichen Mentalitäten zwischen Stadt und Land als grössten Bremsschuh. Alleine schon das unterschiedliche Verkehrskonzept sei für ein Zusammengehen eher hinderlich. Richterich möchte vielmehr, dass das Laufental im Baselbiet wieder mehr Gewicht erhält.
«Wenn schon fusionieren, dann richtig gross»
Auch in der Umfrage bei der Bevölkerung war oft zu hören, dass die Mentalität von Stadt und Land zu unterschliedlich sei, um zu fusionieren. Wenn schon, so äusserten sich einige Gegner, müsste man gleich eine grössere Gebietsfusion angehen, etwa auch mit dem Kanton Solothurn.
Regionaljournal Basel 17:30 Uhr