Fast unbemerkt feierte der 28-jährige Einwohnerrat Diego Stoll aus Liestal am Sonntag seinen persönlichen Wahlsieg. Alles drehte sich am Sonntag um die SP, die nach 90 Jahren nicht mehr in der Baselbieter Regierung vertreten ist.
Stoll ist neu der jüngste Landrat und hat das zweitbeste Resultat aller 90 gewählten Landräte gemacht. Nur Sandra Sollberger (SVP) holte mehr Wählerstimmen. Und Stoll steht für eine neue Generation bei der Baselbieter SP. Die Generation der Unter-30-Jährigen.
«Politik darf sehr viel Freude machen, aber man muss in erster Linie hart arbeiten.»
Diego Stoll sammelte als Präsident der Bau- und Planungskommission des Einwohnerrats Liestal politische Erfahrung und er hat Lust zu politisieren. «Politik darf sehr viel Freude machen, aber man muss in erster Linie hart arbeiten.»
Zu dieser Generation gehört auch Adil Koller. Er vertritt die Jungsozialisten in der Geschäftsleitung der Baselbieter SP. «Wahrscheinlich ruhte man sich etwas zu stark aus. Man ist den Verantwortungsträgern im Kanton zu wenig auf die Füsse und sagte zu wenig, was sie falsch gemacht haben.»
Junge wollen jetzt Schlüsselpositionen
Die jungen Kräfte wollen es nicht bei ihrer Kritik belassen, sie fordern jetzt auch, dass sie noch stärker Verantwortung übernehmen können und wollen in der Partei Schlüsselpositionen besetzen. Sie stossen damit auf offene Türen. Denn die Generation der 30- und 40-Jährigen ist in der SP relativ schwach vertreten. Beim anstehenden Generationenwechsel muss die Partei deshalb zwangsläufig auf die Unter-30-Jährigen setzen.
Die Baselbieter SP steht an einem Wendepunkt und da ist sie auf sichere Werte umso stärker angewiesen. Damit steigt der Druck auf altgediente Politikerinnen und Politiker wie die Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer oder den Ständerat Claude Janiak massiv, bei den Wahlen nochmals anzutreten. Claude Janiak will noch diese Woche bekannt geben, ob er noch einmal für den Ständerat kandidiert.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)