Seit dem Auszug der Bezirksschreiberei und des Bezirksgerichts im Jahre 2014 steht das Amtshaus in Laufen leer. Damals verlegte die Baselbieter Regierung diese Institutionen nach Arlesheim, aus Spargründen.
Dieser Leerstand eines historischen Gebäudes an bester Lage brachte der zuständigen Regierungsrätin Sabine Pegoraro am Donnerstag im Landrat ungewöhnlich harsche Kritik ein - und zwar von links bis rechts.
Landrat und Regierungsrätin fühlen sich nicht ernst genommen
Unter Pegorars schärfsten Kritikern war Georges Thüring. «Nichts ging, nichts! Obwohl wir mehrmals nachfragten, was gehe», enervierte er sich. Er habe schon früher gewarnt, dass es schwierig werden könnte, jemanden für dieses historische Gebäude zu finden. «Man hätte vor dem Auszug planen sollen», sagte er an die Adresse von Baudirektorin Sabine Pegoraro. Sie habe ja selbst einst ein Geschäft geführt und vorausschauen müssen. «Aber beim Amtshaus wurde das nicht gemacht.»
Dass ein so grosses Gebäude lange leer stehe, koste Geld, schmetterte der grüne Landrat Klaus Kirchmayr in die Runde. Ihn ärgerte, dass in der Beantwortung eines Vorstosses keine Zahl dazu steht, obwohl danach gefragt worden sei. «Diese Rechnung ist einfach und ich frage mich: Könnt ihr nicht rechnen? Ich sehe da keine Zahl und das heisst, dass das Parlament nicht ernst genommen wurde.»
Landrätlicher Vorstoss und die Antwort der Regierung
Die kritisierte Sabine Pegoraro entgegnete, dass nun auch sie sich von ihm nicht ernst genommen fühle, denn «bei Antwort 3 steht ja, dass die Abrechnung über den Leerbestand erst beim Abschluss des Jahres 2015 möglich ist.»
Es sei auch nicht so, dass sie alleine verantwortlich sei, rechtfertigte sich Pegoraro weiter. So habe man zuerst abklären müssen, ob eine andere Direktion die Räume brauchen könne und habe derweil angefangen, extern jemanden zu suchen, der ins Amtshaus einziehen wolle. «Wir hatten auch mit dem Stadtrat Laufen Kontakt und fragten nach, ob sie jemanden Privaten haben, der Interesse habe.»