Die Spatzen pfiffen es von den Dächern, nun ist es offiziell. Die Baselbieter Regierung will dem «Läufelfingerli» endgültig den Strom abstellen. Ab Dezember 2019 sollen die Züge der S-Bahn S 9 durch Busse ersetzt werden. Die Linie rentiere zu wenig, sagt die zuständige FDP Regierungsrätin Sabine Pegoraro.
Eine Linie, die nur zu 20 Prozent rentiert, ist auch für den Bund nicht tragbar.
Enttäuscht reagiert man in Läufelfingen. Trotz innovativer Eingaben seitens der Gemeinde Läufelfingen bleibe die Regierung stur, sagt Gemeindepräsident Dieter Forter: «In Liestal kennen sie nur noch eines: Sparen, sparen, sparen!» Dies auch dann, wenn es gar keinen Sinn mache.
Aufgeben will man in Läufelfingen aber noch nicht. Man prüfe die Möglichkeiten, den Landrat noch umzustimmen,. Und falls alles nichts helfen würde, so stünde noch die Möglichkeit einer Volksabstimmung offen.
Ich bin nicht überrascht über die sture Haltung der Baselbieter Regierung!
Betroffen von der Umstellung sind auch Bewohner auf der anderen Seite des Juras. Aus diesem Grund hatte sich kürzlich das Parlament des Kantons Solothurn zu den Sparplänen der Baselbieter Regierung geäussert. So sagt Daniel Schwarz vom Solothurnischen Amt für Verkehr: «Wird auf Bus umgestellt, so muss es weiterhin eine direkte Verbindung nach Sissach geben, ohne dass alle Dörfer einzeln angefahren werden.»
Stadt baut aus, Land baut ab
Neben den Abbauplänen beim «Läufelfingerli» will die Baselbieter Regierung das Angebot von drei Buslinien reduzieren. Betroffen sind die Linien 91 von Bretzwil nach Waldenburg, die Linie 92 von Bennwil nach Hölstein sowie die Strecke 93 vom Lampenberg nach Lausen. Es handle sich dabei um schwach frequentierte Linien, betont die Baselbieter Baudirektorin, Sabine Pegoraro. «Wir garantieren aber, dass es mindestens das Grundangebot von 9 Fahrten pro Tag gibt.» Insgesamt möchte die Regierung beim öffentlichen Verkehr gut 1.5 Millionen Franken pro Jahr einsparen.
In Basel-Stadt dagegen stehen die Zeichen auf Ausbau. Die Regierung will jährlich zusätzlich 4.5 Millionen Franken für Trams, Busse und Züge ausgeben. Dahinter stecke auch der politische Wille, den öffentlichen Verkehr gegenüber dem Auto attraktiver zu machen, sagt Julia Harms vom Basler Amt für Mobilität: «Der Kanton möchte bis 2020 den Strassenverkehr um 10 Prozent verringern.»
Regionaljournal Basel, 17.30