FDP-Regierungskandidatin Monica Gschwind soll neue Bildungsdirektorin werden. Das ist der Wunsch des Komitees «Starke Schule Baselland». Weil das Komitee mit der Entwicklung im Bildungsbereich (Lehrplan 21, Harmos etc.) nicht einverstanden ist, erhofft es sich von Monica Gschwind einen Kurswechsel.
Ungewöhnliche Wahlempfehlung
An vorderster Front setzt sich auch der Grüne Landrat und Sekundarlehrer Jürg Wiedemann für Monica Gschwind ein. Dass sich ein Grüner für eine bürgerliche Kandidatin aus dem Fenster lehnt, kommt in den eigenen Reihen nicht bei allen gut an. Parteipräsidentin Florence Brenzikofer hat sich bereits letzte Woche von Wiedemanns Haltung und derjenigen des Komitees distanziert.
Jürg Wiedemann weiss, dass sein öffentliches Bekenntnis zu Monica Gschwind in der Partei für Kopfschütteln sorgt. In diesem Fall würde er die Sachpolitik in den Vordergrund stellen. Für ihn sei wichtig, dass sich die Bildungspolitik in eine andere Richtung als bisher bewege. Monica Gschwind habe bei einem Hearing die Hoffnung auf Veränderung geweckt, die beiden SP-Kandidaten hingegen nicht.
Unverständnis bei der Baselbieter SP
Nicht nur bei den Grünen, auch bei der Baselbieter SP stösst Wiedemanns Bekenntnis auf Unverständnis. Denn: Die SP hat mit Regula Nebiker und Daniel Münger selbst zwei Regierungsratskandidaten am Start.
In einer Medienmitteilung tut die Partei ihr Unverständnis auch in Bezug auf die Rolle des Komitees «Starke Schule» kund. Darin schreibt die SP: «Man staunt nicht schlecht, dass die «Starke Schule Baselland» nun eine Politikerin in die Bildungsdirektion hieven will, die noch beim sogenannten Entlastungsrahmengesetz von 2012 sämtliche Sparpakete im Bildungsbereich vorbehaltlos unterstützt hat.» Damals hat das Komitee «Starke Schule Baselland» erfolgreich gegen eine solche Kürzung gekämpft.
(Regionaljournal Basel 12.03 Uhr)