Bei der Debatte im Landrat war ein Argument immer wieder zu hören: Auch am Flughafen Zürich gilt das Nachtflugverbot von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens. «Was die Zürcher fertiggebracht haben, das müssen wir hier in Basel auch schaffen», sagte etwa SVP-Landrat Hanspeter Weibel.
Bis jetzt gilt in Basel, dass die Flugzeuge von Mitternacht bis fünf Uhr morgens am Boden bleiben müssen. Der Landrat will dieses Nachtflugverbot nun also um zwei Stunden ausweiten. Wenig begeistert von dieser Idee ist FDP-Landrat Balz Sückelberger. Er wies darauf hin, dass ein längeres Verbot wirtschafsfeindlich sein könnte. «Am Morgen sind vor allem die grossen Frachtflugzeuge unterwegs. Sie sind an internationale Netzwerke angeschlossen und darauf angewiesen, dass sie ihre Fracht am Morgen früh abliefern können.»
Mehrheit für längeres Flugverbot
Mit seinem Argument konnte er allerdings nicht punkten. So konterte Landrätin Rahel Bänziger von den Grünen: «Es ist im Gegenteil wirtschaftsfeindlich, wenn die Arbeitnehmer nicht schlafen können und dann so zur Arbeit erscheinen müssen.» Der Landrat entschied am Schluss mit 66 zu 9 Stimmen, dass sich die Baselbieter Regierung für ein längeres Nachtflugverbot einsetzen soll.
Regierungsrätin Sabine Pegoraro (FDP) konnte dem Landrat aber nur wenig Hoffnungen machen, dass sein Anliegen auch umgesetzt wird. «Wir sind im Verwaltungsrat des Euroairport eine Minderheit. So lange sich daran nicht ändert, wird das Gremium diese Forderung weiterhin ablehnen.»