Ein regelrechter «Hotspot der Biodiversität» sei im Oberaargau entstanden. Das sagt der bernische Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher. Mit über 300 Fördermassnahmen wurde im Oberaargau die Natur aufgewertet. Profitiert haben viele europaweit gefährdete Arten, wie etwa die Gelbbauchunke.
Behörden und Landwirte zusammen
Europaweit werden in sogenannten Smaragdgebieten seltene und gefährdete Lebensräume und Arten geschützt. Die Schweiz ist Vertragsstaat der entsprechenden Konvention. Landesweit sind 37 Gebiete Teil des Smaragd-Netzwerks, eines der grössten liegt im Oberaargau. Seit 2009 wurde dort die Natur mit verschiedensten Massnahmen aufgewertet.
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Eingebunden in das Projekt sind zahlreiche Partner, darunter vier Kantone (Bern, Luzern, Aargau und Solothurn), 19 Gemeinden und rund 90 Landwirte. Rund 1,5 Millionen Franken kostete die Aufwertung.
Die Landwirte werden für ihr Engagement entschädigt. Für ihn sei die Landschaftspflege zu einem weiteren wichtigen Standbein seines Betriebs geworden, sagt der Roggwiler Landwirt Adrian Glur. «Der Markt und die Politik zwingen uns dazu umzudenken.»
Weiden für Biber und Gräben für Libellen
Für Biber wurden beispielsweise Pufferstreifen und Weidenkulturen angelegt, um Schäden vorzubeugen. Für die Helm-Azurjungfer, eine Libellenart, wurde ebenfalls speziell gepflegte Pufferstreifen an Wiesengräben und kleinen Gewässern angelegt. Für Schleiereulen, Turmfalken und andere Vögel haben zahlreiche Bauern Nistkästen installiert.
Auch nach der Aufwertungsphase soll im Smaragdgebiet Oberaargau weiterhin Pionierarbeit geleistet werden, wie Regierungsrat Rickenbacher ankündigte. So wird ein Pilot-Managementplan erarbeitet, der auch anderen Schweizer Smaragd-Gebieten als Modell dienen soll.