Der Entscheid von 1848, als Bern zur Bundesstadt erkoren wurde, hat die Stadtentwicklung von Bern grundlegend geprägt. «Das Bundeshaus wurde an zentraler Lage gebaut, die Universität und das Spital mussten in die Quartiere weichen», sagt der Architekturhistoriker Christoph Schläppi.
Die Ernennung zur Bundesstadt brachte Bern auch viel Wohlstand und Arbeitsplätze. «Bern hatte es deshalb nicht nötig, sich wirtschaftlich gross zu entwickeln.»
Es darf nicht zu teuer sein, muss die Schweiz aber würdig repräsentieren.
Baut der Bund ein Gebäude, ist es immer eine Gratwanderung. «Es darf nicht zu teuer sein, muss die Schweiz aber trotzdem würdig repräsentieren», erläutert Schläppi. Er spricht aus eigener Erfahrung – der Architekturhistoriker hat bei der Umgebungsgestaltung des Bundeshauses mitgewirkt.
Mit dem Ergebnis ist er zufrieden: «Auf den ersten Blick wirkt der neue Vorhof des Bundeshauses Ost schlicht. Auf den zweiten Blick merkt man, dass der Hof hoch funktional ist und beispielsweise auf Staatsempfänge ausgelegt ist.»
Die Bundesbauten sind auch Kunst
Die Wanderausstellung über die Bundesbauten beleuchtet deren Entwicklung. Hanspeter Winkler, Leiter der Ausstellung, sagt: «Es ist die Aufgabe des Bundes, die Architektur und die technischen Entwicklungen voranzutreiben.» Ausserdem betrachte der Bund seine Bauten nicht nur als ein Bereitstellen von Fläche und Raum, sondern auch als Kunst im öffentlichen Raum.
Die Wanderausstellung findet noch bis am 10. November 2016 in der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern statt.