Was haben Pegasus, Puts Marie und Robert Walser gemeinsam? Sie machen Musik oder schrieben Bücher, die schweizweit bekannt sind. Und sie kommen aus Biel. Daniel Schneider ist Kulturveranstalter und Mitpächter des Traditionslokals St. Gervais in der Bieler Altstadt. Er findet, die Stadt Biel vermarkte ihre Kultur zu schlecht: «Will Biel gute Steuerzahler, braucht es ein attraktives Kulturangebot».
Kultur versus Schuldenberg
Seit vier Jahren steht der Sozialdemokrat Cédric Némitz der Kulturdirektion vor. Hat er es verpasst, der Bieler Kultur ein Gesicht zu geben? «Biel hat die Möglichkeit, in dieser Sache noch besser auszustrahlen», sagt Némitz. Aber: «Biel hat auch noch andere Herausforderungen zu meistern.»
Eine dieser Herausforderungen sind die Finanzen. «Biel sitzt auf einem Schuldenberg. Und jedes Jahr tragen wir dazu bei, dass dieser Berg wächst», sagt Sandra Gurtner-Oesch. Sie sitzt für die Grünliberalen im Bieler Stadtparlament und kandidiert auf der Liste der Bieler Liberalen für die Regierung.
Die Kultur in Biel hat gespart, fast eine halbe Million Franken. Leider.
Als Kulturdirektor hat Cédric Némitz nicht gerade mitgeholfen, den Schuldenberg abzubauen. Er hat einen Sparvorschlag des Gemeinderats zurückgezogen, welcher Kürzungen beim Theater Orchester Biel Solothurn und dem Neuen Museum Biel vorsah. Er selber sieht das anders: «Die Kultur in Biel hat gespart, fast eine halbe Million Franken. Leider.»
Einige Institutionen haben mit den neuen Leistungsverträgen mehr Geld erhalten.
Sandra Gurtner-Oesch ist nicht einverstanden, dass man im Kulturbereich nur gespart habe. «Einige Institutionen haben mit den neuen Leistungsverträgen mehr Geld erhalten», sagt Gurtner-Oesch. Sie plädiert dafür, dass sich alle Kulturinstitutionen, auch die Grossen, an den Sparmassnahmen beteiligen.
600 zusätzliche Schulkinder
Eine weitere grosse Herausforderung für Biel sind die steigenden Schülerzahlen. «Biel hat in den letzten fünf Jahren 600 zusätzliche Schülerinnen und Schüler erhalten», so Némitz, «das war eine riesige Herausforderung.»
Auch das Schaffen von Plätzen für ältere, pflegebedürftige Menschen ist ein Thema, das in Biel künftig wohl noch eine noch grössere Rolle spielen wird. Sandra Gurtner-Oesch hat dazu eine klare Haltung: «Wenn Private im Markt sind, stimmen Angebot und Nachfrage besser überein.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)