Das Ei des Kolumbus hat die Begleitgruppe bisher nicht gefunden, wie deren Leiter, alt SP-Grossrat Bernhard Antener, vor den Medien unumwunden zugab. Die Begleitgruppe sei denn auch einigermassen ernüchtert.
Die Anforderungen an ein geeignetes Terrain sind hoch: Es muss gross genug sein, soll möglichst wenig Kulturland verbrauchen und der Standort muss aus bahntechnischer Sicht gut erschlossen sein.
In der Begleitgruppe ist eine gewisse Ernüchterung spürbar.
Ist einmal ein solcher Platz ausgemacht, braucht es auf den Schienen auch noch genügend Kapazität, um die Züge zum Unterhalt oder zur Reparatur in die Werkstätte fahren zu können. Ein notorisches Nadelöhr in dieser Beziehung ist Bern-Wankdorf.
Bern-West, Konolfingen und Thun
42 Standorte prüfte die Begleitgruppe in den letzten Monaten. Näher unter die Lupe nehmen will sie nun folgende fünf Standorte in Bern-West, Thun und Konolfingen:
- Bern-Niederbottigen
- Bern-Riedbach
- Das Gebiet östlich und westlich von Bern-Riedbach
- Das Chonolfingemoos in Konolfingen
- Den Entwicklungsschwerpunkt Thun Nord bei der Allmendstrasse. Dort sind die Bundesbetriebe Armasuisse und Ruag Grundeigentümer.
Ideale Voraussetzungen bieten wohl die wenigsten der fünf ins Auge gefassten Standorte. In Thun etwa soll das Areal dereinst für hochwertige Nutzungen bereitstehen, also Wohnungen und Arbeitsplätze. Der Stadt erscheint der Standort für eine BLS-Werkstätte ungeeignet, wie sie am Dienstag mitteilte.
In Konolfingen wohnen in der Nähe des Chonolfingemoos rund 800 Menschen. Und auch in Bern West dürften verschiedene Vorbehalte nicht auszuschliessen sein.
Kriterien anpassen
Für die Begleitgruppe ist die Zweistandorte-Strategie der BLS nicht sakrosankt, ebenso wenig wie andere, von der BLS berücksichtigte Kriterien. So legt die Gruppe beispielsweise ein grösseres Gewicht auf Raumplanungsfragen und reduzierte den Platzbedarf für eine neue Anlage.
Zudem denkt die Gruppe auch über eine Dreistandorte-Strategie nach: Nebst dem ausgebauten Standort Spiez könnten die schweren Unterhaltsarbeiten in Bönigen angesiedelt werden und die leichten an einem der anderen in Frage kommenden Standorten.