Im Walliser Weiler Daillon westlich von Sitten hat ein Mann auf mehrere Personen geschossen. Drei Menschen wurden dabei getötet, zwei weitere verletzt.
Bei den Todesopfern handelt es sich um drei Frauen im Alter von 32, 54 und 79 Jahren. Verletzt wurden zwei weitere Männer im Alter von 33 und 63 Jahren. Die getötete 32-jährige und der schwer verletzte 33-jährige waren ein Paar. Die getötete Frau hinterlässt kleine Kinder. Der Mann befindet sich auf der Intensivstation. Er musste am Donnerstagnachmittag nicht mehr künstlich beatmet werden, befindet
sich jedoch nach wie vor in Lebensgefahr.
Der 63-Jährige wurde an der Schulter verletzt und ebenfalls ins Spital gebracht. Sein Gesundheitszustand ist nach einer Operation an der Schulter stabil. Die Angehörigen der betroffenen Familien werden psychologisch betreut.
Der Schütze und die Opfer kannten sich offenbar, waren jedoch nicht miteinander verwandt. Das Motiv des mutmasslichen Täters ist noch unbekannt.
Der Schütze selbst wurde beim Polizeieinsatz schwer verletzt. Er befindet sich im Spital. Weil er Polizeibeamten bedrohte, hatten diese von ihren Schusswaffen Gebrauch gemacht. Beamte seien keine verletzt worden.
Mutmasslicher Täter bedrohte auch Polizisten
Die Polizei sei am Mittwoch gegen 20.50 Uhr alarmiert worden, teilte diese mit. Ein Anrufer habe gesagt, dass ein Mann auf Bewohner des Weilers Daillon/Conthey schiesse. Der Anrufer gab an, dass mehrere Personen verletzt am Boden läge
Gemäss Staatsanwalt hatte der Mann zuerst aus seiner Wohnung heraus auf Menschen vor seinem Haus geschossen und ging dann auf den Platz des Dorfes. Sofort seien mehrere Patrouillen sowie eine Spezialeinheit zum Ort der Schiesserei ausgerückt. Insgesamt gab der Schütze rund 20 Schuss ab.
Auf der Strasse habe der mutmassliche – laut Augenzeugen betrunkene – Täter auch die Polizisten bedroht. «Der Täter richtete die Waffe auf die Polizisten. Deshalb mussten die Beamten Schüsse abgaben», sagt Jean-Marie Bornet, Mediensprecher der Walliser Kantonspolizei, gegenüber RTS.
Schütze benutzte Armeekarabiner
Bereits 2005 war der mutmassliche Täter in die Psychiatrie eingeliefert worden. Er soll immer wieder Drogenprobleme gehabt haben. Damals wurden seine Waffen beschlagnahmt und zerstört.
Trotz dieser vorbeugenden Massnahmen verfügte der Mann bei der Bluttat über mehrere Waffen, wie die Staatsanwaltschaft an einer Medienkonferenz in Daillon sagte. Er habe mit einem alten Armeekarabiner sowie mit einer Flinte geschossen. Wie der Mann an die Gewehre gekommen ist, sei zunächst noch unklar. Gemäss Waffenregister besitzt er keine Waffen.