Der Basler Stadtarzt Felix Platter (1536-1614) gilt als einer der führenden Mediziner und Naturwissenschaftler des 16. Jahrhunderts. Seine Lehrbücher gelten als wegweisend für verschiedene Gebiete in der Medizin, wie etwa Augenkunde oder Rechtsmedizin. Platter war aber auch ein begeisterter Pflanzensammler. In 18 Bänden dokumentierte Platter die einheimische Pflanzenwelt, sorgfältig presste und klebte er Blumen, Gräser und andere Pflanzenarten auf die Buchseiten.
Acht dieser Bände liegen nun in der Burgerbibliothek der Stadt Bern. Sie wurden 1930 auf dem Estrich des Instituts für Pflanzenwissenschaften der Universität Bern gefunden. Die Uni schenkte die Bücher 2010 der Burgerbibliothek mit der Auflage, diese sorgfältig zu restaurieren und aufzubewahren.
Aus dem Aufbewahrungsauftrag wird ein Buch
Die Burgerbibliothek ist nun aber noch weiter gegangen: Sie bewahrt die Bücher nicht nur auf, sondern hat sie auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, indem sie die Bände digitalisieren liess. Zudem hat sie nun ein Buch herausgegeben, in welchem ein Teil des Herbariums dokumentiert und abgebildet ist. «Mit dem Buch können wir Platters Herbarien noch einem anderen Publikum zugänglich machen, als nur dem wissenschaftlichen Publikum», sagt Claudia Engler, Direktorin der Burgerbibliothek Bern.
Felix Platters Herbarium sei vor allem auch aus kulturhistorischer und künstlerischer Sicht wertvoll, sagt Luc Lienhard, Botaniker und Mitautor des Buchs «Das Herbarium des Felix Platter». Diese künstlerisch und kulturhistorisch wertvollen Abbildungen finden sich im neuem Buch ebenso wie Felix Platters Biographie, die für das Buch sorgfältig aufgearbeitet worden ist.
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