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Bild 1 von 6. Die Umwandlung der burgerlichen Stadtfelder in Bauland – hier das in Überbauung begriffene Kirchenfeld – finanzierte die burgerlichen Kulturinvestitionen. Bildquelle: ZVG.
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Bild 2 von 6. Vor der Erstellung der Hochbrücken beschränkte sich das überbaute Gebiet der Stadt auf die heutige Altstadt. Das umliegende unüberbaute Stadtgebiet bestand zum grösseren Teil aus den burgerlichen Stadtfeldern, die agrarisch genutzt wurden. - Ackerbau im Breitenrain, Blickrichtung Altstadt. Bildquelle: ZVG.
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Bild 3 von 6. Lange Zeit dienten die burgerlichen Stadtwälder – Bremgartenwald, Könizbergwald, Forst u.a. – exklusiv der Produktion des Burgerholzes. Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 6. Von klein auf lernten die Kinder patrizischer Familien im 19. Jahrhundert, die ihrem Stand entsprechenden sozialen Konventionen und der ihnen zugedachten Rollen zu respektieren. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 6. Die Idealkandidatur: die Familie mit kleinen Kindern. Die idealen Einburgerungskandidaten waren und sind Familien mit Kindern. Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 6. Ein Beispiel für einen konsequent modernen Bau, den die Burgergemeinde realisierte, ist das 1930 im Kirchenfeld erstellte Naturhistorische Museum, welches das zu klein gewordene Haus an der Hodlerstrasse ablöste. Bildquelle: ZVG.
Auf insgesamt fast 900 Seiten erzählen fünf Historiker die Geschichte der Burgergemeinde Bern. Von der Entstehung aus den Umwälzungen vom Ancien Régime in die Moderne im späten 18. Jahrhundert bis heute.
Die beiden Werke
«Es geht um Kulturpolitik, Sozialpolitik, Boden- und Forstpolitik in der ‹longue durée›, und dies eingebettet in einen schweizerischen Kontext», sagt Co-Autor Martin Stuber. Denn, «die Berner Burgergemeinde eine der bedeutendsten in der Schweiz - aber insofern auch etwas typisch Schweizerisches».
Heterogen und doch verbunden
Seit ihrer Entstehung Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Burgergemeinde durch politische, gesellschaftliche und ökonomische Veränderungen immer wieder herausgefordert. Thematische Kapitel in den Büchern zeigen den Umgang der Burger mit Vermögen und Grundbesitz, Einburgerung sowie Kultur- und Sozialpolitik.
«Die heutige Burgergemeinde ist heterogen, man erkennt die Burger nicht mehr einfach auf der Strasse», sagt Co-Autorin Birgit Stalder. Und dennoch hätten die Burger auch heute noch drei verbindende Elemente: «Den grossen Vergangenheitsbezug, die Verbundenheit mit Bern und die meisten stammen aus dem Bildungs- und Wirtschaftsbürgertum».
«Die beiden Bände eröffnen Blickwinkel auf die Geschichte der Burgergemeinde, die so auch den Burgern nicht bekannt gewesen sind», sagt Christoph von Werdt, der als Historiker und Mitglied des kleinen Burgerrates das Projekt eng begleitet hat. Mit dieser Aufarbeitung der eigenen Geschichte zeige die Burgergemeinde Bern, dass sie sich heute auch mit schwierigen Teilen der Geschichte konstruktiv auseinandersetze.