Der Kanton Freiburg habe ein Problem, sagt der neue Finanzverwalter Laurent Yerly. «Die Ausgaben steigen viel schneller als die Einnahmen.» Freiburgs Bevölkerung wächst sehr schnell. Der Kanton muss in die Infrastruktur investieren. Gleichzeitig zahlen junge Familien relativ wenig Steuern.
Bei den Einnahmen fallen vor allem zwei Faktoren ins Gewicht: die Einnahmen der Nationalbank und des Finanzausgleichs. Für beide Posten sind nächstes Jahr insgesamt 50 Millionen Franken weniger budgetiert. Dank bereits beschlossenen Sparmassnahmen, vor allem beim Personal, spart der Kanton Freiburg nächstes Jahr rund 100 Millionen Franken.
Keine Steuererhöhung
Trotzdem: Wenn der Kanton Freiburg nichts unternimmt, ist in drei Jahren das gesamte Vermögen aufgebraucht. Finanzdirektor Georges Godel hofft auf Mehreinnahmen. Der Massnahmekatalog sieht unter anderem die Jagd auf Steuersünder vor. «Das machen wir bereits, wollen es aber intensivieren», erklärt Georges Godel. Gleichzeitig will er sparen. Zum Beispiel bei den Lehrern. Hier wartet der Finanzdirektor auf die Sparvorschläge des Erziehungsdirektors. Unter diesen Voraussetzungen dürfte die Budgetdebatte im Freiburger Kantonsparlament im November heftig geführt werden.