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Psychiatrie im Kanton Bern Für die Psychiatriebetriebe beginnt eine neue Zeitrechnung

Ab Anfang Jahr sind im Kanton Bern die drei staatlichen psychiatrischen Einrichtungen selbständige Betriebe. Die ausserordentlichen Generalversammlungen der neuen Aktiengesellschaften haben am Montag die entsprechenden Beschlüsse gefasst.

Damit ist der Weg frei für die Verselbständigung der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD), des Psychiatriezentrums Münsingen (PZM) und der Psychiatrischen Dienste Biel-Seeland-Berner Jura (PDBBJ). Sie entspricht einem Auftrag des Grossen Rates vom Sommer 2013.

Spitäler machten es vor

Die Institutionen werden künftig als privatrechtliche Aktiengesellschaften geführt, wie der Regierungsrat am Montag mitteilte. Diese Rechtsform gilt für die Spitäler bereits seit 10 Jahren. Der Kanton ist alleiniger Aktionär.

Das Berner Kantonsparlament hatte der Verselbständigung in dieser Form im Januar 2016 zugestimmt. Später hiess es auch einen Kredit von rund 140 Millionen gut, um die neuen Psychiatrie-Aktiengesellschaften mit Kapital auszustatten. Bisher waren die Psychiatrien Teil der Kantonsverwaltung. Es kostete den Kanton pro Jahr rund 250 Millionen Franken.

Das Personal, rund 2100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, werden neu privatrechtlich angestellt. Sie unterstehen dem Gesamtarbeitsvertrag für das Personal der bernischen Spitäler.

Kraftakt im Berner Jura

Die beiden grossen Psychiatriezentren UPD Bern und Münsingen waren bereits länger für den Strukturwandel bereit. Der Sparauftrag des Grossen Rates Ende 2013 zwang die Psychiatrie, Millionen einzusparen, Abteilungen zu schliessen und Leute zu entlassen.

Im Kanton Jura hätte diese Messlatte zu einem Kahlschlag geführt. Deshalb hat die neue Réseau santé mentale SA bis Ende 2018 Zeit, sich unternehmerisch aufzustellen. Auch hier wurden Stellen abgebaut, Abteilungen und Aussenstationen aufgehoben oder zusammengelegt und eine engere Zusammenarbeit mit den bernjurassischen Spitälern vereinbart.

Als besonders gelungenes Modell gilt die Umwandlung der geschützten Werkstätten in eine AG. Da hätten sich Private, Gemeinden, aber auch die regionale Wirtschaft daran beteiligt, sagte Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg. Damit hätten die Ateliers auch viel mehr Möglichkeiten, Produkte zu entwickeln und Arbeiten anzunehmen.

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