Ein antifaschistischer Spaziergang ist in der Berner Innenstadt am Samstagnachmittag nach kurzer Zeit gestoppt worden. Die Polizei kesselte die Demonstranten ein und setzte Gummischrot ein, als diese eine Kette von Polizisten durchbrechen wollten.
Ein erster Demonstrationszug bei der Reitschule habe sofort gestoppt und zurückgeschickt werden können, sagte eine Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern. Laut einer Reporterin der Nachrichtenagentur SDA formierte sich gegen 14 Uhr eine Gruppe Demonstranten bei der Heiliggeistkirche vor dem Bahnhof. Als sie in Richtung Hirschengraben zogen, wurden sie auf der Höhe des Mediamarkts von der Polizei eingekesselt.
Gummischrot und Abtransporte
Eine weiterer Demonstrationszug wurde kurze Zeit später in der Spitalgasse eingekesselt. In dieser Gruppe waren laut der Mediensprecherin auch Kinder. Die Polizei habe Personenkontrollen durchgeführt. Jene Demonstranten, welche sich der Kontrolle widersetzt hätten, seien zur Polizeiwache abgeführt worden, sagte die Sprecherin weiter.
Einige Demonstranten hätten versucht, die Kette der Polizisten zu durchbrechen - dabei habe die Polizei Gummischrot eingesetzt. Der Verkehr war vom Bubenbergplatz bis zur Spitalgasse unterbrochen. Am späteren Nachmittag hatte sich ein neuer Demonstrationszug in der Länggasse gebildet.
Zweiter Versuch
Bereits am vergangenen Samstag war ein antifaschistischer Abendspaziergang in Bern geplant gewesen. Diesen hatte die Polizei verhindert.
Weitere Informationen
Zur neuerlichen Kundgebung am Samstagnachmittag hatte die «revolutionäre Jugend Gruppe» aufgerufen. Eine gute Stunde vor dem angekündigten Kundgebungsbeginn bei der Heiliggeistkirche beim Bahnhof fuhr die Polizei in der Innenstadt mit Mannschaftswagen, Wasserwerfern und Polizeiangehörigen in Vollmontur auf.
Im Einsatz stehen auch Angehörige aus Polizeikorps anderer Kantone des Nordwestschweizer Polizeikonkordats, wie aus den Nummernschildern der Polizei-Mannschaftswagen zu schliessen ist.