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Heinz Wanner: «Ich wollte die Wichtigen und Mächtigen nie beeindrucken» (12.6.2016)
Aus Regi BE FR VS vom 12.06.2016. Bild: SRF
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Bern Freiburg Wallis Heinz Wanner: «Vielleicht muss ich auch mal ‹eine drufhoue›»

Der Berner Forscher war von 1988 bis 2010 Professor für Klimatologie und Meteorologie an der Universität Bern. Doch auch heute noch lassen ihn das Klima und seine Folgen nicht los, wie er im Gespräch mit dem Regionaljournal sagt.

Der Naturwissenschaftler in Heinz Wanner dringt schon am frühen Morgen durch: «Wenn ich aufstehe, gehe ich als erstes auf den Balkon, weil ich einfach Freude an der Natur habe», sagt er im Gespräch. Und gesteht: «In einer zweiten Phase schaue ich dann auf dem Computer den Radar und die Wetterkarten an.»

Ich bin ein Landei, habe Freude an der Natur und beobachte sie auch gerne.
Autor: Heinz Wanner

Die Verbundenheit zur Natur hat mit Wanners Herkunft zu tun. Er, der sich selbst als «Landei» bezeichnet, ist in Meinisberg bei Biel aufgewachsen. «Ich habe einen Grossteil meiner Jugend auf dem Bauernhof meines Grossvaters verbracht.» Seinen Studenten habe er immer zu sagen gepflegt, «am meisten fürs Leben lernte ich beim Grossvater in der Landwirtschaft».

Am meisten fürs Leben lernte ich beim Grossvater in der Landwirtschaft.
Autor: Heinz Wanner

Der Forscher Wanner

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Heinz Wanner (70) war Professor für Klimatologie und Meteorologie an der Universität Bern und Leiter des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung. Er ist Ehrendoktor der Humboldt-Universität in Berlin (2009) und Preisträger des «Prix Vautrin Lud», dem inoffiziellen Nobelpreis für Geographie (2006).

Obwohl Landei, bewegte sich Heinz Wanner auch regelmässig auf dem globalen Parkett, schüttelte den Wichtigen und Mächtigen der Erde die Hände – in aller Bescheidenheit: «Ich wollte diese Leute nie beeindrucken, und sie haben mich selber auch nie speziell beeindruckt.»

Jedoch sei er in jüngeren Jahren schon manchmal frustriert gewesen, wenn er das Gefühl hatte, die Politik nehme die Klimaforschung zu wenig ernst. «Wenn ich nervös war, dann konnte ich auch mal fluchen und geradeaus sagen, was ich dachte.» Jedoch habe er versucht, stets anständig zu bleiben.

Heute könne er sich eine etwas grössere Narrenfreiheit herausnehmen. «Ich kann gewisse Sachen etwas akzentuierter sagen weil ich finde, jetzt muss ich vielleicht doch auch mal ‹eine drufhoue› als älterer Wissenschaftler.

Ich konnte auch mal fluchen und geradeaus sagen, was ich dachte.
Autor: Heinz Wanner

Im eigentlichen Ruhestand ist Wanner noch nicht angekommen: Soeben erschien sein neustes Buch, «Klima und Mensch». Und ein weiteres ist bereits in Arbeit: «Ich darf es fast nicht sagen, aber ich arbeite an einem Buch über Klima und Gesellschaft in Europa.»

Was wohl seine Frau dazu meint? «Ich habe ihr versprochen, ich gehe mit ihr mehr spazieren oder an Konzerte. Sie würde jetzt bestätigen, dass ich das nicht ganz eingehalten habe.»

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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