Für die Studie wurden 43 Heimbewohnerinnen und Bewohner in Einzelgesprächen und 52 Führungskräfte in einer Online-Umfrage befragt.
«Es gibt erstaunlich viele Übereinstimmungen», sagt Studienleiterin Sandrine Pihet. Sowohl Heimbewohner wie Führungskräfte stellen bei den Zimmern, dem Thema Respekt und den Aktivitäten im Heim eine hohe Zufriedenheit fest.
Doch oft steht für die Pflege zu wenig Personal zur Verfügung. «Manche Heimbewohner warten lange auf dem WC, bis Hilfe kommt». Die öffentlichen Finanzen erlaubten es aber in Zukunft nicht, genügend Personal anzustellen, stellt Sandrine Pihet fest.
Möglichst selbständig
Die 93-jährige Rosa Krattinger lebt im Pflegeheim Wolfacker in Düdingen. «Ich brauche nur Hilfe beim Duschen». Sonst sei sie selbständig. Ihre 79-jährige Mitbewohnerin Vreni Holzer ist im Rollstuhl und auf Hilfe angewiesen. «Es dauert manchmal lange, bis jemand kommt».
Der Druck auf die Heime hat mit der Einteilung in mehr Pflegestufen zugenommen, bestätigt Heimdirektor Ivo Zumwald. Es gibt weniger Geld und zum Teil arbeiten nur noch zwei statt wie vorher vier Leute auf der gleichen Abteilung. «Das Personal hat weniger Zeit». Die Qualität der Pflege leide nicht, aber das Zwischenmenschliche gehe verloren. «Dabei könnten ein paar Minuten schwatzen vielleicht fünf Tabletten sparen», ist der Heimdirektor überzeugt.
Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr