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Bild 1 von 9. Jetzt fliegen die Späne: Jeder Künstler bekommt ein Stück Baumstamm, um daraus sein Kunstwerk zu machen. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 2 von 9. Freudiges Wiedersehen: Gianluigi Zeni aus Italien, Naruo Nishimura aus Japan und Ana Paula Luna aus Mexiko. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 3 von 9. Die Baumrinde muss weg: Naruo Nishimura aus Japan geht mit routinierten Stössen ans Werk. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 4 von 9. OK-Präsident Markus Flück, Leiter der Schnitzlerschule Brienz, Sebastien Boko aus Benin und Henrik Sigensgaard aus Dänemark. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 5 von 9. Die ersten groben Schnitte auf dem Weg zum Kunstwerk: Bildhauer Peter Ripka aus Düsseldorf. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 6 von 9. Klappmeter, Papierschablone und Markierstift: Jede Künstlerin bekommt ihr Stück Baumstamm. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 7 von 9. Nach und nach entstehen die Skulpturen am Quai und auf dem Cholplatz in Brienz. Das Publikum kann den Holzbildhauern über die Schulter gucken. (Archivbild 2015). Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 9. Feinarbeit: Gianluigi Zeni aus Italien am Brienzer Holzbildhauer-Symposium 2015. Bildquelle: zvg.
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Bild 9 von 9. Holzbildhauerin Sylvia Hilpertshauser am Brienzer Symposium 2015 bei der Feinarbeit. Bildquelle: zvg.
Sie sprechen unzählige Sprachen, kommen aus vier Kontinenten – und arbeiten alle mit dem gleichen Material: Ein Stück Baumstamm ist für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 6. Internationalen Holzbildhauer-Symposium in Brienz der Stoff, aus dem sie bis Ende der Woche ihre kunstvollen Skulpturen formen.
Das uralte Handwerk aus dem östlichen Berner Oberland trifft sich mit der Kunst, die Auszubildenden der traditionsreichen Brienzer Schnitzlerschule treffen auf renommierte Holzbildhauer.
Sägen am See, «schnätzen» im Dorf
Erstmals haben die Organisatoren den ersten Teil der Arbeiten auf den Platz beim Forsthaus am See verlegt. Dort stören die knatternden Motorsägen nicht, mit denen die Skulpturen grob zugeschnitten werden. Dann kommt die Feinarbeit mit Hammer und Meissel auf dem Quai und dem Cholplatz in Brienz selber.
Ich bin letztes Jahr beim Wandern am Symposium vorbeigekommen. Und da wusste ich: Da muss ich hin!
Das Publikum kann zuschauen, wie die Kunstwerke entstehen. Auch die Schnitzlerschule Brienz ist mit einem Projekt zugegen. «Es ist sehr spannend, mal zu sehen, wie es die anderen machen», freut sich eine angehende Holzbildhauerin. «Wie ein Familientreffen. Es ist sehr anregend», fügt Gianluigi Zeni an. Der Italiener war schon vor einem Jahr dabei. Es offenbaren sich auch die unterschiedlichen Bildhauer-Traditionen. So sagt Sebastian Boko aus dem afrikanischen Staat Benin: «Holzbildhauerei ist in unserer Familie Tradition. Ich will in meinem ganzen Leben nichts anderes machen.»
Das Symposium ist ein wichtiger Teil der Ausbildung. Man lernt, seine Arbeit zu vertreten und vor Publikum zu arbeiten.
Beim ersten, völlig unkomplizierten Zusammentreffen am Montagmittag zeigte sich, dass die Holzbildhauer-Szene einem weltumspannenden Beziehungsnetz gleicht. Viele kennen sich und begrüssten sich freudig. Henrik Sigensgaard aus Dänemark hockt sofort mit Ana Paula Luna aus Mexiko zusammen, Sebastien Boko aus Benin findet den Kontakt zu den jungen Leuten der Schnitzlerschule, und Naruo Nishimura aus Japan, auch er ist schon zum zweiten Mal in Brienz, radebrecht vergnügt mit dem Staplerfahrer, der ihm sein Holzstamm bereitlegt.
Holzschnitzerei als Kunst
«Wir hatten dieses Jahr 60 Anmeldungen, viel mehr als wir berücksichtigen konnten», bestätigt Markus Flück, der OK-Präsident und Schulleiter der Schnitzlerschule. Für ihn ist klar, dass das Internationale Holzbildhauer-Symposium das Berufsbild verändert. «Es geht über die klassische Holzschnitzerei hinaus. Wir lernen, stolz auf unseren Beruf zu sein und als Künstler akzeptiert zu werden».