Die zwei Mini-Busse, die nächstes Jahr in der Innenstadt von Sitten selbständig Passagiere transportieren sollen, sind weder Fisch noch Vogel, weder Bus noch Taxi, dafür ein spannendes Zwischending. Sie zeigen, wie sich die Mobilität in unseren Städten entwickeln könnte.
So könnte es in ein paar Jahren sein: Wenn ich von A nach B möchte, bestelle ich über eine App einfach einen Mini-Bus. Ich gebe ein Ziel ein und meine gewünschte Ankunftszeit. Die App teilt mir anschliessend mit, wo und wann genau ich «aufgelesen» werde.
Er kann auch berechnen, welches Fahrzeug auf welcher Route sich am besten eignet, um die Fahrgäste mitzunehmen und am gewünschten Ziel abzuladen.
Vorteile von Auto und ÖV vereint
Solch vernetzte Busse mit intelligenter Steuerung wären Taxis zu ÖV-Preisen: Eine Mischung aus öffentlichem Bus ohne starre Wegstrecken und feste Fahrpläne – und privatem Auto ohne Fixkosten.
Das Szenario ist realistisch und beginnt im Frühling 2016: Die beiden Busse von Sitten sollen dann im Auftrag der Post die Fussgängerzone der Altstadt befahren, das touristische Zentrum und die Strassen, die zu den Schlössern Tourbillon und Valère führen.
Noch sind die möglichen Routen beschränkt und im Bus fix einprogrammiert. Die Fahrgäste können ihr Ziel an einem Touchscreen im Bus eingeben. Immerhin sind die Fahrzeuge aber so flexibel, dass sie von einer Kommandozentrale aus auf alternative Routen geschickt werden können, wenn zum Beispiel der normale Weg durch eine Baustrecke blockiert sein sollte.
Der Versuch soll zwei Jahren dauern. Sitten sei bestens dafür geeignet, sagt Daniel Landolf, CEO von Postauto Schweiz. «Hier haben wir schmale und breite Strassen und auch Steigungen.» In Sitten betreibt die Post zudem ein Mobilitätslabor.