Sagenwanderer Andreas Sommer steht vor dem «Cheesereloch» und zündet eine Kerze an. «Ich habe mal gehört, dass die Wesen da unten das Licht einer Taschenlampe nicht gerne haben», sagt er, bückt sich und tritt ein. Die Höhle «Cheesereloch» liegt auf der Südseite der Pfyffe, ein dem Gantrisch vorgelagerter Hügel. Sie soll der Eingang zum Schloss der Feenkönigin Helva sein, die weit unten im Erdreich wohnt.
«Die Menschen kamen zu ihr, um Rat zu holen und sie wachte über das Land und seine Bewohner. Doch irgendwann trieben es die Menschen zu bunt, wurden respektlos und Helva zog sich weit ins Erdinnere zurück», erzählt Andreas Sommer im Innern der Höhle.
Durch afrikanische Nomaden zu den Schweizer Sagen
Andreas Sommer kennt viele mystische Orte in der Schweiz und deren Sagen dazu. Sagen beschäftigen den grossen Mann mit den langen Haaren seit er auf einer Afrikareise mit den nomadisch lebenden Tuareg am Feuer sass und ihren Geschichten lauschte. «Dort hat mich die Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen gepackt», sagt er.
Zurück in der Schweiz macht er sich auf die Suche nach den hiesigen Sagen. Inzwischen hat er einen grossen Fundus aus der ganzen Schweiz gesammelt und führt regelmässig Wanderungen zu den sagenumwobenen Plätzen durch. Vor Ort erzählt er dann die Sage - eben auch mal im Dunkeln einer Höhle, wie beim «Cheesereloch».