Mit der Eröffnung der universitären Neuro-Rehabilitation erhalte das Spital Riggisberg neben der ambulanten und stationären Grundversorgung der Region ein drittes Standbein, hiess es an einer Medienkonferenz in Riggisberg.
Das neue Angebot mit rund 35 Betten soll das bestehende Angebot im Insel-Neurozentrum ergänzen. Solange Patienten noch akutmedizinische Betreuung im hochspezialisierten Unispital benötigen, findet die Reha wie bisher auf dem Insel-Campus im Anna Seiler-Haus statt. Sobald ihre Situation stabil ist, erfolgt die Verlegung nach Riggisberg.
Gemäss Andreas Tobler, dem ärztlichen Direktor der Insel-Gruppe, werden im gesamten Kanton Bern für die Rehabilitation von Neuro-Patienten aufgrund der steigenden Nachfrage rund 100 zusätzliche Betten benötigt. Er trat damit Befürchtungen entgegen, wonach andere Reha-Kliniken - etwa in Tschugg oder Montana - mit dem neuen Angebot Patienten verlören.
Mit der Reha-Abteilung sollen 50 neue Vollzeitstellen geschaffen werden. Nebst Ärzten und Pflegepersonal sind dies Spezialisten aus Ergotherapie, Logopädie, Neurophysiologie und Physiotherapie. Die Investitionen belaufen sich auf 2,3 Millionen Franken.
Verhaltener Optimismus in der Region
Christine Bär, Gemeindepräsidentin von Riggisberg und Mitglied des Initiativkomitees der Spital-Standort-Initiative, reagierte verhalten optimistisch auf die Ankündigungen der Insel-Gruppe. Wenn die neue Abteilung der Erhaltung des Akutbetriebs diene, begrüsse sie die Neuerung. Wenn aber das Spital Riggisberg nach und nach in ein Rehabilitationszentrum umfunktioniert werde, «dann schlägt die Inselgruppe die falsche Richtung ein», sagte Christine Bär gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis».
Holger Baumann, Chef der Inselgruppe, beruhigt. Man sei eben gerade nach Riggisberg gegangen, weil die Neuro-Rehabilitation stark vom Akutbetrieb profitieren könne. «Damit können wir das Spital Riggisberg langfristig sichern».