Der Berner Autor Beat Sterchi bricht einmal mehr eine Lanze für die Muttersprache. Besonders für einen unverkrampften, spielerischen Umgang mit der Sprache allgemein. «Niemand muss sich schämen, wenn er oder sie Hochdeutsch spricht», sagt Schriftsteller Sterchi, «das ist nämlich unsere erste Fremdsprache, die wir beherrschen. Und das ist schliesslich etwas Positives.»
Sterchi hält uns den Spiegel vor
In seinem neuen Buch «Mut zur Mündigkeit» analysiert er die Sprach-Situation der Deutschschweizer, macht eine Auslegeordnung und hinterfragt für uns eigentlich alltägliche Situationen.
Wieso müht sich der Bundespräsident bei seinem Besuch in Deutschland ab, möglichst perfekt Hochdeutsch zu sprechen, auch wenn er das - im Ohr der Deutschen - gar nicht kann? Wieso hangelt sich der Kommentator im Fernsehen von Floskel zu Floskel, wenn er seine Emotionen und Eindrücke besser in Mundart, statt in Hochdeutsch schildern und vermitteln könnte?
Sterchi hinterfragt, gibt jedoch keine pfannenfertigen Rezepte weiter. Sein Ziel: einen Diskurs über die eigene Sprache anzustossen. Dabei will er nicht den Wandel beweinen, auch nicht den Verlust von Sprachen, Begriffen oder Wörtern.