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Bern Freiburg Wallis Verschiedene Rezepte gegen Berner Wohnungsnot

In der Stadt Bern gilt offiziell Wohnungsnot. Der Bau von neuen Wohnungen ist ein wichtiges Thema vor den Wahlen Ende November. Besonders umstritten ist die Frage, welche Forderungen die Stadt möglichen Investoren stellen kann.

Die Themen im Wahlkampf

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Alle bisherigen Gemeinderatsmitglieder nehmen zu einem Stadtberner Thema Stellung. Zudem konnte jede Liste zwei Kandidaten an ein Duell schicken. Es wurden nur die Listen der etablierten Parteien berücksichtigt.

In der Stadt Bern standen im Sommer gerade mal 0,46 Prozent der Wohnungen leer – damit herrscht gemäss dem Bundesamt für Wohnungswesen in der Stadt Bern Wohnungsnot. Die Wohnungsknappheit beherrscht die Berner Politik schon länger. Die rot-grün dominierte Regierung verspricht gebetsmühlenartig, sich dem Thema anzunehmen.

Auch der amtierende bürgerliche Gemeinderat Alexandre Schmidt (FDP) hält das Thema für wichtig. «Lange wurde der Wohnungsbau vernachlässigt», sagt Schmidt. «Doch vor ein paar Jahren hat sich das Blatt gewendet. Nun gibt es so viele Projekte wie seit Jahrzehnten nicht mehr.» Seine Partei und andere Bürgerliche wehren sich aber oft gegen Bauprojekte mit dem Hinweis, die Stadt mache den Investoren zu viele Vorschriften. «Das muss ändern», sagt Schmidt, der am 27. November als Bisheriger für die Gemeinderatswahlen antritt und auch fürs Stadtpräsidium kandidiert.

Zu viele Vorschriften?

Links-Grün sieht vor allem den Bau von Genossenschaftswohnungen als möglicher Lösungsweg. «In den 50er und 60er-Jahre ist die Stadt insbesondere dank dem genossenschaftlichen Wohnungsbau gewachsen», sagt Alec von Graffenried, der für die GFL für den Gemeinderat und das Stadtpräsidium kandidiert.

Vania Kohli, Gemeinderatskandidatin der BDP, stört aber, dass in jedem Quartier ein Anteil von Genossenschaftswohnungen gebaut werden muss. Das verlangt eine Initiative, welche vom Volk 2014 angenommen wurde, aber wegen Beschwerden von bürgerliche Seite noch nicht umgesetzt ist. «Der Boden hat in der Stadt nicht überall gleich viel Wert. Grundeigentümer dürfen deshalb nicht in allen Quartieren gleich gezwungen werden, genossenschaftlich zu bauen.»

Bern wächst

Bis 2030 soll die Stadt Bern um 20'000 Einwohnerinnen und Einwohner wachsen. Das sei realistisch, meinen Vania Kohli und Alec von Graffenried im Wahlgespräch des «Regionaljournals Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Wichtig sei, die Stadt auf ganze verschiedene Arten weiter wachsen zu lassen: Unter anderem durch verdichtetes Bauen oder mittels einer vorausschauenden Planung.

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