Es ist eine farbige Schau weltweiter Musik, die es am Norient Musikfilm-Festival zu hören und zu sehen gibt. Zentraler Programmpunkt sind neun Dokumentarfilme zu Themen der Musik. Sie zeigen aktuelle Musiktrends, aber auch die Lebensrealitäten der Protagonisten.
So fragen sich junge tunesische Rapper im Dokumentarfilm «Tunisia Clash», weshalb sie nach dem Sturz des Regimes von Diktator Ben Ali nicht mehr Freiheiten bekommen haben. Im Zentralgefängnis der jamaikanischen Hauptstadt Kingston steht den Häftlingen ein Knaststudio zur Verfügung für ihre Musik – daraus ist der Film «Songs of Redemption» entstanden. Und im Film über den Favela-Funk in Brasilien zeigt sich eine Musikrichtung voller sexistischer Klischees («Inside the Mind of Favela Funk»).
Trends aus dem Welt-Süden
Zum Programm des Festivals
«In der heutigen Medienwelt schaffen es viele Geschichten aus anderen Ländern nicht bis zu uns», sagt Festivalveranstalter Thomas Burkhalter. Diese Geschichten wolle er zeigen. Gleichzeitig geht es dem Musikethnologen auch darum, neue Entwicklungen und Trends in der weltweiten Musik aufzuzeigen. «Solche Trends kommen immer öfter aus südlichen Ländern zu uns – und nicht umgekehrt.»
Das Norient Musikfilm-Festival findet zum achten Mal statt. Es umfasst Filmvorführungen und Live-Konzerte in Bern, aber auch in St. Gallen und Lausanne.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)