Der ehemalige Nationalrat Andrea Hämmerle übt Kritik an den Vorgaben des Bundes für einen neuen Nationalpark. Wie er im Interview gegenüber der Online-Plattform «Swissinfo» sagte, sei es falsch, nur die Bevölkerung vor Ort entscheiden zu lassen.
Bürokratimonster Park?
Hämmerle kritisiert gegenüber Radio SRF weiter die Vorgaben des Bundes. Es würden zu viele Abklärungen gefordert. Er könne den Vorwurf der Gegner, der Park sei ein «Bürokratiemonster», nachvollziehen. «Es ist ziemlich gewagt, über 400 Seiten abzustimmen», findet der SP-Politiker. Als ehemaliger Nationalparkpräsident habe er auch selber Erfahrungen mit der «Bundes-Umwelt-Bürokratie» gemacht. Sie sei ausufernd und schwerfällig.
Dem widerspricht Rebekka Reichlin, Sprecherin des Bundesamts für Umwelt. Niemand habe gesagt, dass der Parc Adula 400 Seiten Managementplan, Charta und Richtlinien erstellen müsse: «Der Bund gibt nur die Struktur vor. Wie umfangreich die Unterlagen sind, entscheiden einzig die Trägerschaft des Parks und der Kanton». Die erfolgreichen Abstimmungen über bisher 15 regionale Naturpärke zeige, dass das Vorgehen richtig sei.
SRF 1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs