In Graubünden gebe es viel zu wenig Kinderbetreuungsmöglichkeiten, klagt der Verein Compagna Graubünden. Er selber will diese Lücke etwas füllen und bietet deshalb sogenannte «Leihnanis» an. Zurzeit sind rund 30 Frauen für den Verein im Einsatz und helfen als Grossmütter aus, der Verein koordiniert die Einsätze.
Mehr Nanis gesucht
Der Verein ist derzeit nur in den Regionen zwischen Fläsch, Chur, Disentis, Thusis, Klosters und im Engadin tätig. Er will aber massiv ausbauen. «Unser Ziel ist es, flächendeckend in Graubünden sehr viel mehr «Leihnanis» als bisher einzusetzen.», sagt Compagna Vereinspräsidentin Cathrin Räber. Im Gespräch mit dem Regionaljournal. Bis Ende Jahr sollen mindestens zehn zusätzliche «Leihnanis» gefunden werden. Mittelfristig strebt der Verein ein kantonsweites Angebot mit rund 80 Leihnanis an. Ebenfalls geplant ist der Aufbau eines «Springerinnen-Pools», aus dem im Notfall ein geeignetes «Leihnani» flexibel abgerufen werden könnte.
Verein vermittelt und prüft
Bei der Vermittlung von Leihgrossmüttern und -vätern übernimmt der Verein vor allem die Koordination und die administrativen Aufgaben. Wichtig sei, so die Vereinspräsidentin, dass eine «Leihnani» vertrauenswürdig sei und viel Freude an Kindern habe. «Leihnanis» sind im Alter von Grossmüttern, also etwa ab 55+.
Spende von Klaus Schwab
Das «Leihnani-Projekt» reicht bis ins Jahr 2003 zurück. Nachdem WEF-Gründer Klaus Schwab im den reformierten und katholischen Landeskirchen Graubünden 70`000 Franken spendete mit dem Auftrag, damit etwas für die älteren Menschen zu tun, lancierten die beiden Bündner Kirchen einen Ideenwettbewerb. Aus 36 eingegangenen Projekten schwang auch das «Leihnani-Projekt» der Churerin Rosmarie Breuer obenaus. Sie erhielt als Starthilfe 4000 Franken für die Umsetzung des Projektes. Dieses wurde dann später vom Verein Compagna (ehemals: Verein Freundinnen junger Mädchen) übernommen.