Der Kanton St. Gallen hat eingewilligt, 120 syrische Flüchtlinge aufzunehmen und in einem besonderen Pilotprogramm des Bundes zu betreuen. Vor zwei Wochen trafen die letzten beiden Gruppen von je rund 30 Flüchtlingen ein. Sie leben im ehemaligen Gymnasium und werden rund um die Uhr von 25 Fachleuten eng betreut. Einige brauchen medizinische Betreuung, viele sind kriegsversehrt, die meisten auch schwer traumatisiert vom Erlebten.
Wichtige Zusammenarbeit
Das Wichtigste sei, dass die Flüchtlinge schnell wieder Vertrauen zu den Menschen fänden, sagt der Psychiater Hossam Abdel-Rehim. Das gelinge in dieser Kollektivunterkunft besser als in bisherigen Systemen, meint er. Als erstes wird die deutsche Sprache gelernt, dazu wird auch ein Integrationsplan ausgearbeitet. Dieser beinhaltet unter anderem mögliche Arbeitsorte, Ausbildung, Sprachkurse und Frühförderung für die Kinder.
Gemeinden verantwortlich
Das Zentrum wird von der Vereinigung der St. Galler Gemeinden betrieben. Dies weil die Gemeinden für das Asylwesen im Kanton St. Gallen zuständig sind. Die Verantwortlichen betonen, dass das Pilotprojekt auf gutem Wege sei.
Ein Augenschein in der Marienburg zeigt, dass die praktische Arbeit vor Ort auf gute Resonanz stösst. Allerdings: Auf politischer und finanzieller Ebene gibt es in diesem Pilotprojekt noch einiges zu klären.