Sammeln von PET, Glas und Dosen aus Aluminium oder Weissblech ist in der Schweiz eine Erfolgsgeschichte. Die Sammelquoten liegen zwischen 80 und 90 Prozent. Wenn es um das Einsammeln und Wiederverwerten von Kartonverpackungen für Milch, Säfte, Eistee und sonstigen Lebensmitteln geht, hapert es aber.
Detailhandel macht nicht mit
700 Millionen Getränkekartons werden in der Schweiz pro Jahr verkauft. In den letzten 20 Monaten wurden in der Thurpapier AG in Weinfelden drei Millionen Getränkekartons wiederverwertet. Damit die Sammelquote noch höher ausfällt, müssen die Grossverteiler an Bord geholt werden. Raymond Schelker, Geschäftsführer des Vereins Getränkekarton-Recycling Schweiz: «Die Grossisten Migros, Coop, Valora und Denner haben bisher kein Interesse gezeigt am Recycling von Getränkekartons», sagt er in der Sendung «Espresso» von Radio SRF 1.
Das sei schade, schliesslich falle die Ökobilanz des Recycling besser ab, als wenn die Verpackung im Abfall landet und verbrannt werde. Bisher haben erst die Detailisten Volg und Spar in einzelnen Filialen Sammelstellen für Getränkekartons eingerichtet. Der Testlauf geht laut den Verantwortlichen auch im nächsten Jahr weiter. Knacknuss sei die Finanzierung. Diese will der Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz im nächsten Jahr zusammen mit dem Detailhandel regeln.