2003 gründete Cornelia Diethelm das Projekt «Musik übers Meer». Mit alten Musikinstrumenten aus der Schweiz baut sie in der Dominikanischen Republik Musikschulen und Orchester auf. Die Löhne der Musiklehrer und die Proberäume zahlt das dominikanische Kulturministerium. Diethelm schickt im Gegenzug regelmässig Instrumenten übers Meer. Bis jetzt haben rund 500 Musikinstrumenten ein neues Leben in der Karibik bekommen.
Jedes Instrument mit einer Geschichte
In Schränken, Kellern und Estrichen lagern viele Instrumente, die schon lange nicht mehr gespielt werden. Oft finden diese Instrumenten den Weg zum Projekt «Musik übers Meer». Die Spender erzählen Cornelia Diethelm oft auch eine Geschichte zum Instrument. So hat sie auch schon Instrumente bekommen, welche sich die Besitzer von ihrem ersten Lehrlingslohn gekauft haben. «Die Leute übergeben mir das Instrument wie ein Baby und freuen sich, dass es ein 2. Leben bekommt», sagt Diethelm.
Mit Musik gegen Kriminalität
In der Dominikanischen Republik ist der Alltag geprägt von Armut, Kriminalität und Drogen. Viele Junge verbringen ihren Tag auf der Strasse – ohne Perspektiven für die Zukunft. Das Projekt «Musik übers Meer» gibt den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. «Es ist immer schön, wenn wir einem Kind ein Instrument weitergeben können», sagt Samanta Olivero vom dominikanischen Kulturministerium. «Wenn es ein Instrument in der Hand hat, hat es die Hände nicht frei für eine Waffe.»
Swiss Lady trifft auf Karibik
Nun reisten erstmals vier dominikanische Musikanten in die Schweiz. Zusammen mit der Jugendmusik Frauenfeld studierten sie ein Konzertprogramm ein. Stargast am Konzert war Bandleader Pepe Lienhard. Er reiste 2011 für «Musik übers Meer» in die dominikanische Republik. Lienhard ist begeistert über die Fortschritte der Jugendlichen: «Für viele ist das Instrument die einzige Perspektive. Sie üben darum Tag und Nacht.»