«Es ist mir bis heute ein Rätsel, was mit Peter passiert ist», sagt Bettina Kesseli, seine Mutter. «Jetzt sind es doch 30 Jahre her, seit er verschwunden ist, und wir haben ihn nie gefunden.» Nicht zu wissen, was mit seinem Kind passiert ist, sei etwas vom Schlimmsten, was Eltern passieren könne ,sagt die 65Jährige. Heute lebt sie mit ihrem zweiten Ehemann in Gams im St. Galler Rheintal.
Als Peter an diesem Abend nicht nach Hause kam, war sich die Mutter ziemlich bald sicher, dass etwas Schlimmes mit ihm passiert sein musste. Er sei sonst immer pünktlich und sehr zuverlässig gewesen. Weder seine Freunde noch die Polizei konnten weiterhelfen. Für die Familie begann eine jahrelange Suche.
Die Suche hört nie auf.
«Ich kann nicht abschliessen. An einem Grab könnte ich Abschied nehmen. So aber bleibt alles ungewiss.» Bettina Kesseli glaubt nicht, dass ihr Sohn noch am Leben ist. Er wäre heute 46 Jahre alt. «Ich bin sicher, er wäre nach Hause gekommen», sagt sie.
Die Mutter ist mit ihrem Hoffen und Bangen nicht alleine. In den 80er Jahren verschwanden in der Schweiz mehrere Kinder in verschiedenen Kantonen. Einige wurden später tot aufgefunden, von anderen wie Peter Perjesy fehlt bis heute jede Spur.
Auch Polizei beschäftigt sich noch mit Fällen aus den 80ern
Die meisten Fälle bleiben ungelöst. Ungelöst, aber nicht vergessen. Weder bei den Angehörigen noch bei der Polizei. Im Jahre 1982 wurde aufgrund eines bis heute ungelösten Tötungsdelikts an einem kleinen Mädchen, die interkantonale Koordinationsstelle Gewaltverbrechen an Kindern gegründet.
Geleitet von der Kriminalabteilung der Kantonspolizei Bern, befasst sie sich auch heute noch mit diesen Fällen aus den «dunklen 1980er Jahren». Sie prüft neue Hinweise, verfolgt die Ermittlungen im In- und Ausland und vergleicht aktuelle Fälle mit den ungelösten aus der Vergangenheit.
Thomas Sollberger, Leiter der Kriminalabteilung der Kantonspolizei Bern: «Unsere Aufgabe ist es, jeder Spur, jedem neuen Hinweis nachzugehen. In der Hoffnung, doch noch einen Fall lösen zu können. Das sind wir den Angehörigen schuldig. In erster Linie aber den Kindern.»
Weitere Informationen zum Thema sendet heute Abend «Schweiz aktuell» um 19 Uhr auf SRF1.