Die 51-jährige CVP-Politikerin Andrea Gmür-Schönenberger hat bei den Eidgenössischen Wahlen den Sprung in den Nationalrat geschafft. Dabei verteidigte sie den Sitz des abtretenden Nationalrats Ruedi Lustenberger. Es war jedoch knapp, beinahe verlor die CVP ihren dritten Sitz.
«Wenn ich sehe, wie stark die CVP im Kanton Luzern beim Wähleranteil verloren hat, dann gibt mir das schon extrem zu denken», sagt Andrea Gmür. Das Resultat der Wahlen sei für sie auch klar ein Auftrag, über die Bücher zu gehen und zu überlegen, was die CVP besser machen müsse.
«Wenn es so weitergeht, bin ich in vier Jahren wieder weg aus Bern», sagt Andrea Gmür. Sie sei aber Optimistin genug, um nun nicht nur angsterfüllte Politik zu machen. Sie wolle sich nun schnell in Bern einarbeiten und sich voll für das Amt engagieren.
Nach ihrer Wahl müsse sie sich allerdings noch ein wenig besser organisieren, gibt Andrea Gmür zu. Vor der allerersten Session sei sie mit Post geradezu überschwemmt worden. «Ich habe immer noch einen Korb voll unbeantworteter Briefe zu Hause, und ich habe mir vorgenommen, diese alle zu beantworten.»
Weitere Gespräche der Reihe «Ausgezeichnet ins Jahr 2016»
Johann Gevers (07.01.2016)
Der gebürtige Südafrikaner hat eine Vision: Mit Technik die Welt ein kleines bisschen gerechter machen. Mit seinem Unternehmen Monetas hat er eine Plattform entwickelt, die den Handel von Geld und anderen Wertgegenständen ganz einfach per Mobiltelefon ermöglicht. Abgesichert werden die Transaktionen nicht via Bank oder Notar, sondern über eine neuartige hochkomplexe Verschlüsselung im Internet. 2015 gewannen Gevers und seine Monetas die Swisscom Startup Challenge. 2016 wird sich nun herausstellen, ob die neue Software wirklich das Leben vieler, beispielsweise in Afrika, massgeblich verändern wird. Das Interview führte Dario Pelosi.
Graziella Contratto (06.01.2016)
Die Schwyzer Musikerin und Dirigentin Graziella Contratto hat eine aussergewöhnliche Karriere gemacht. Sie war beispielsweise die erste Frau in Frankreich, die als Chefdirigentin ein staatlich gefördertes Orchester geleitet hat. Trotz Engagements im Ausland und ausserhalb der Zentralschweiz zieht es Graziella Contratto immer wieder in ihre Heimat. 2015 hat sie für ihr Schaffen den Innerschweizer Kulturpreis gewonnen. Der Preis ist mit 25'000 Franken dotiert. «Ich habe das Geld noch nicht ausgegeben. Ich gehöre zu den sehr sparsamen Innerschwyzern», sagt Contratto im Interview. Ideen, wie sie das Geld musikalisch investieren will, hat sie aber einige. Das Interview führte Tuuli Stalder.
Andy Schmid (05.01.2016)
Der Luzerner Handballspieler Andy Schmid ist in Deutschland ein Star. In seiner Heimat kennt ihn aber kaum jemand. Der 32-Jährige spielt seit 2010 in der Handball Bundesliga bei den Rhein-Neckar Löwen. Dort hat sich der 1,90 Meter grosse Luzerner auf der Position des Rückraumspielers einen Namen gemacht und hat die Fäden seines Teams als Spiel-Regisseur in der Hand. Die beiden letzten Saisons wurde er zum besten Spieler der Liga gewählt. Er gehört darum zu den besten Spielern der Welt. Das Interview führte Philippe Weizenegger.
Priska Auf der Maur (04.01.2016)
Die 23-jährige Priska Auf der Maur aus Altdorf ist erfolgreiche Langstreckenläuferin und Biochemie-Studentin. 2015 wurde sie aus 1000 Bewerberinnen und Bewerbern für ein Forschungscamp ausgewählt – als eine von 70 Nachwuchsakademikerinnen aus der ganzen Welt. Der Umgang mit Rückschlägen verbinde die beiden Disziplinen, sagt Priska Auf der Maur: «Beim Sport und bei der Forschung lernt man gnadenlos mit Rückschlägen umzugehen.» Das Interview führte Marian Balli.
Josef Gnos (03.01.2016)
Josef Gnos erhält Mitte Januar den Obwaldner Kulturpreis 2015 für «sein reiches und nachhaltiges musikalisches und kulturelles Schaffen», heisst es in der Begründung dazu. Weit über die Kantonsgrenzen hinaus hat sich der 70-jährige Gnos einen Namen in der Blasmusik gemacht. Zum Beispiel als Dirigent der Feldmusik Sarnen, die er 1968 als gerade mal 23-Jähriger übernommen hatte. Daneben leitete er unter anderem auch das Schweizer Armeespiel. Beruflich war Josef Gnos 37 Jahre lang Leiter der Musikschule Sarnen. «Zu Beginn war es nicht ganz einfach, die stetig steigenden Kosten zu begründen», sagt Gnos. Das Interview führte Thomas Heeb.