«Der Tod gehört zum Leben. Unsere Gesellschaft muss sich dem Tod und den Fragen rund um den Tod stellen», sagt Urs Gössi. Er ist der Präsident von Palliative Zentralschweiz und ist sich sicher: In der Zentralschweiz besteht Nachholbedarf in Sachen Palliative Care - bei der Pflege und Betreuung in den letzten Monaten.
«Ein Grossteil der Leute möchte gerne zu Hause sterben», macht Gössi ein Beispiel. Es komme aber noch oft vor, dass - beispielsweise bei Krebspatienten - bis zum letzten Atemzug aggressive Therapien verschrieben würden. «Ein Grundsatz der Palliativ Care ist es, die Krankheit nicht mehr um jeden Preis besiegen zu wollen, sondern für den Patienten die Symptome zu lindern wie etwa die Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit.»
Lebensqualität im Vordergrund
Die Behandlung habe zum Ziel, die Lebensqualität der Patienten möglichst hoch zu halten und auf ihre Wünsche einzugehen. «Es haben beispielsweise rund 80 Prozent der Menschen den Wunsch, daheim zu sterben. Diesen Wunsch versuchen wir nach Möglichkeit zu erfüllen.» So sei die Palliativ Care nicht eine rein medizinische Disziplin, sondern schaue auch auf die Psyche und das soziale Umfeld der Patienten.
Am Samstag wurde in Sarnen eine Ausstellung zum Thema eröffnet. Die Wanderausstellung ist im Februar und März in allen sechs Zentralschweizer Kantonen zu sehen. Mit der Ausstellung und einem Rahmenprogramm in Form von Filmabenden, Vorträgen und Diskussionsrunden rund um Palliative Care soll eine breite Öffentlichkeit und die Politik für das Thema sensibilisiert.
Schweiz Aktuell, 23.02.2015