In mehreren Zentralschweizer Kantonen steht das Frühfranzösisch in der Primarschule zur Debatte. Im Kanton Luzern werden aktuell Unterschriften gesammelt für nur eine Fremdsprache auf der Primarschulstufe. Welche Sprache gestrichen werden soll, wird aus politischen Gründen offen gelassen.
Die Signale sind widersprüchlich was das Frühfranzösisch betrifft. Eine Studie, die in der Zentralschweiz durchgeführt wurde, kommt zum Schluss, dass die Kinder in beiden Fremdsprachen die geforderten Ziele erreichen. Unter Lehrpersonen, Schülern und Eltern gibt es aber auch Stimmen, welche von Überforderung sprechen.
Der Kanton Zug will es genau wissen
Deshalb will der Kanton Zug den Fremdsprachenunterricht analysieren. Der Kantonsrat hat dieser Studie am Donnerstag klar zugestimmt. Bevor diese Studie vorliegt, will der Zuger Regierungsrat auch keine Debatte über verschiedene Modelle führen.
Französisch hat das Spielerische verloren. Das macht vielen Leuten Sorgen.
Seit über 30 Jahren unterrichtet Michael Klausener als Primarlehrer im Kanton Zug. Seit der Einführung des Französisch unterrichtet er auch dieses Fach. Das Spielerische sei seither verloren gegangen. Heute sei Französisch ein Notenfach, auch wenn dieses offiziell beim Übertritt in die Oberstufe keine Rolle spielt. «Gesamthaft muss sich die Gesellschaft fragen, wieviele Sprachen es braucht auf der Primarschulstufe.»
Ob Französisch auf Primarschulstufe die Kinder überfordert oder nicht, darüber sind sich auch die Jugendlichen nicht einig. Eine Umfrage auf den Strassen der Stadt Zug ergibt kein einheitliches Bild. Von «sofort abschaffen», über «Kinder lernen doch viel einfacher» bis hin zu «zuerst sollten wir richtig Deutsch lernen» sind alle Meinungen vertreten.